Weiberfastnacht bis Aschermittwoch Diese Regeln gelten an Karneval in Köln und Düsseldorf
Köln/Düsseldorf · Dieses Jahr darf in Nordrhein-Westfalen wieder Karneval gefeiert werden – allerdings nur in ausgewiesenen Zonen mit klaren Regeln. Köln hat das gesamte Stadtgebiet zur Brauchtumszone erklärt. Eine Übersicht über die Regeln.
Städte und Kneipen sehen sich in NRW vorbereitet auf den Straßenkarneval in der Pandemie. Allerdings gab es sowohl aus Köln als auch aus Düsseldorf mahnende Aufrufe an alle, die zum Feiern kommen wollen. „Der Appell an alle: Düsseldorf ist keine Feierzone über die Karnevalstage", sagte Düsseldorfs Ordnungsdezernent Christian Zaum. „Ein ausschweifendes Feiern im öffentlichen Raum, in der Altstadt, wollen wir an den Karnevalstagen nicht.“
Kölns Stadtdirektorin Andrea Blome betonte mit Blick auf die Brauchtumszonen: „Es handelt sich dabei nicht um Party-Zonen, in denen zügellos gefeiert werden kann und soll.“ Vielmehr seien die Zonen – in Köln wurde das gesamte Stadtgebiet zur Brauchtumszone erklärt – eingerichtet worden, um dort das Schutzniveau deutlich erhöhen zu können. „Wir haben nun ein Konzept, das sicheres Feiern ermöglicht“, sagte Blome. „Jetzt ist die Eigenverantwortung der Menschen gefragt.“ Blome zeigte sich zuversichtlich, dass der Karneval im kommenden Jahr wieder so ablaufen könne, „wie wir ihn von früher kennen“. Sie fügte hinzu: „Vielleicht wäre es besser, bis zum nächsten Jahr zu warten und erst dann nach Köln zu kommen.“ Gleichwohl wisse sie, dass es schwer sei, die Menschen davon abzuhalten, auch in diesem Jahr nach Köln zu kommen. „Wir haben uns der Realität gestellt und geschaut, was wir machen können.“
Was brauchen die Jecken, die in Köln feiern wollen?

Das gilt an Karneval in den „Brauchtumszonen“
Das ganze Stadtgebiet wurde als Brauchtumszone deklariert, es gilt somit im öffentlichen Raum die 2G-plus-Regel. Wer nach Köln kommt, muss also doppelt geimpft oder genesen sein und einen aktuellen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist oder einen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist. Wer geboostert ist oder den Geboosterten gleichgestellt, braucht im öffentlichen Raum keinen Test.
Ausnahmeregelungen
Wer aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann, muss ein Attest und einen aktuellen Schnelltest vorlegen. Bei Schülern bis 17 Jahre reicht ein Altersnachweis. Um in Gaststätten zu feiern, brauchen auch sie einen aktuellen Testnachweis.
Was gilt in den Kneipen?
In Gaststätten, in denen Karneval gefeiert wird, gelten strengere Regelungen. Rein kommt nur, wer doppelt geimpft beziehungsweise genesen ist, die Booster-Impfung erhalten hat und einen aktuellen Negativ-Test vorweisen kann. Die Booster-Impfung ersetzt dabei keinen aktuellen Testnachweis. Wer keinen Test vorlegen könne, riskiert ein Bußgeld von mindestens 250 Euro.
Gilt die Maskenpflicht?
Nein. Die Maskenpflicht wird in Köln über Karneval ausgesetzt, da das Schutzniveau durch die Regelungen zur Brauchtumszone deutlich erhöht sei, wie die Stadt Köln mitteilt. Köln hebt ab Mittwoch auch die Maskenpflicht unter freiem Himmel auf, die bislang noch in Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen gilt.
Wie wird die Einhaltung der Regeln kontrolliert?
Der Ordnungsdienst des Kölner Ordnungsamtes ist über Karneval mit zahlreichen Kräften im Einsatz und überprüft die Einhaltung der Regeln stichprobenartig. Außerdem reagiert er auf Beschwerden aus der Bevölkerung.
Die Kontrolle der Zugangsbeschränkungen zu Gaststätten ist Aufgabe der Gastronomen. Ob diese dieser Kontrollpflicht nachkommen, wird vom Ordnungsdienst kontrolliert. Es drohen Strafen bis zu 5000 Euro. „Ich hoffe sehr, dass sich alle bewusst sind, dass das Feiern bestimmten Regeln unterliegt“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Dass ganz Köln zur Brauchtumszone erklärt worden sei, solle nicht dazu auffordern, „jetzt völlig außer Rand und Band zu feiern“. Es gebe der Stadt vielmehr die Möglichkeit, überall dort, wo gefeiert wird, zu kontrollieren.
Die Polizei wird an Weiberfastnacht in Köln und Leverkusen mit mehr als 1000 Polizeikräften des Wachdienstes und der Bereitschaftspolizei an den bekannten Partyzonen im Einsatz sein. Zivilfahnder sollen unter anderem Taschen- und Trickdiebe ausfindig machen.
Wie läuft das Feiern rund um die Zülpicher Straße ab?
Das Zülpicher Viertel ist abgesperrt. Der Zugang wird vom Ordnungsdienst und einer Sicherheitsfirma kontrolliert. Wie am 11.11. werden sowohl der Corona-Status als auch ein Glasverbot sowie die Personenanzahl im Viertel kontrolliert. Überprüfte Personen erhalten einen Stempel. Falls sie vorübergehend das Gelände verlassen möchten, müssen sie anschließend nicht erneut auf ihren Status geprüft werden.
Und wenn ich gar nicht feiern will?
Wer in Köln arbeitet oder wohnt und sich nicht zum Karnevalfeiern draußen aufhält, muss die Auflagen nicht erfüllen. Anwohner sollten sich ausweisen können. Gewerbetreibende und Wirte sowie deren Beschäftigte bekommen für das abgesperrte Zülpicher Viertel Armbänder, die den Zutritt erleichtern.
Was gilt in Düsseldorf?
In weiten Teilen der Innenstadt gilt 2G-plus, in Kneipen benötigt man wie in Köln auch als Geboosterter einen tagesaktuellen negativen Corona-Test. Brauchtumszonen sind in der Altstadt zwischen Schulstraße und Ratinger Straße sowie zwischen Rathausufer und Heinrich-Heine-Allee. Komplett ausfallen werden am Donnerstag der Rathaussturm und das „Kö-Treiben“ am Karnevalssonntag.