Köln, Düsseldorf, Aachen Hier besteht noch die Chance auf Karneval 2020

Köln · Viersen hat alle Karnevalsveranstaltungen bis Ende 2020 abgesagt. Die Vertreter der Karnevalshochburgen sind noch zögerlich, für konkrete Aussagen sei es noch zu früh. Zumal noch nicht feststeht, unter welchen Regeln die Session durchgeführt werden könnte.

  Karnevalistinnen feiern in in Köln (Archiv)

Karnevalistinnen feiern in in Köln (Archiv)

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Festausschuss Viersener Karneval hat wegen der Corona-Krise seine Veranstaltungen bis Ende 2020 abgesagt. Möglicherweise gebe es eine „Online-Lösung“, wie es hieß. Was jetzt schon feststeht: Für die kommende Session wird in Viersen auch kein neues Prinzenpaar proklamiert. Welche Veranstaltungen 2021 in Viersen stattfinden werden, ist im Moment noch ungeklärt.

Das Comitee Düsseldorfer Carneval will abwarten, was die Politik Ende August zum Thema Großveranstaltungen entscheidet, wie Sprecher Hans-Peter Suchand am Donnerstag sagte. „Unsere Planungen laufen im Moment ganz normal weiter, vor Anfang September werden wir auch nicht in neue Planungen einsteigen“, sagte er. Es bringe nichts, sich verschiedene Szenarien auszudenken, die dann im Herbst möglicherweise wieder hinfällig seien. Deshalb arbeite auch der Karnevalswagenbauer Jacques Tilly weiter fleißig an seinen Entwürfen.

Auch in Köln hält man den Zeitpunkt für Entscheidungen noch für verfrüht, wie Tanja Holthaus vom Festkomitee Kölner Karneval sagte. „Wir können für 2021 noch keine definitiven Aussagen treffen. Derzeit planen wir die Session – und auch den 11.11. – wie gehabt, auch wenn wir uns natürlich Gedanken über mögliche Alternativen machen.“ Festivitäten wie das Oktoberfest bräuchten einen langen Vorlauf, sagt Holthaus. „Dagegen haben wir den Vorteil, zumindest für denn 11.11. keine lange Vorlaufzeit zu benötigen. Wir können also noch die Entwicklungen des Sommers abwarten und relativ kurzfristig entscheiden, ob und in welcher Form der 11.11. stattfindet.“ Klar ist für das Kölner Festkomitee, dass es eine Session 2021 geben wird. Wie und in welcher Form lasse sich derzeit allerdings nicht sagen.

„Zurzeit planen wir alle die Session wie gewohnt”, sagte Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner Karneval, Anfang Mai. „Die Auswahl der jeweiligen Tollitäten, die Planung der Umzüge, die Vorbereitung der Sitzungen: All das läuft erst einmal weiter, bis es klare gesetzliche Regelungen gibt.“ Für die Session brauche man auch für die kleinen Feiern ein Prinzenpaar oder Dreigestirn, das die Jecken durch die Session führe. „Wir haben uns darauf verständigt, die Tollitäten erst nach der Sommerpause bekannt zu geben.”

In Aachen denkt man über alternativen Karneval nach. Frank Prömpeler, Präsident des Festausschusses Aachener Karneval, sagte: „Vielleicht wird dies eine Session zurück zu den Ursprüngen: Im kleinen Kreis in den Veedeln feiern statt auf den Bühnen der großen Prunksitzungen. Auch digitale Lösungen sind möglich. Hier sind auch die Künstler und unsere Mitgliedsgesellschaften gefragt, um möglicherweise neue Karnevalsformen zu organisieren und positiv zu begleiten.”

Mönchengladbach macht es wie Viersen: Der Mönchengladbacher Karnevalsverband hat alle Veranstaltungen bis Jahresende abgesagt. Offen ist noch, ob die Sitzungen der einzelnen Karnevalsgesellschaften stattfinden könnnen. Für das Hoppedizerwachen gibt es ebenfalls noch keine Entscheidung. Für die Fans des noch amtierenden Prinzen-Paars Axel I. und Niersius Thorsten gibt es eine gute Nachricht: Die beiden bleiben eine weitere Session im Amt. Neu gewählt wird nicht. Das Motto „Gladbach schwebt auf Wolke 7“ wurde in Mönchengladbach in „Krisenfestes Narrennest“ abgeändert.

(hsr)
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