Polizei stuft den Mann als gefährlich ein Keine Spur von geflüchtetem Häftling aus der JVA Werl

Werl · Nach der Flucht eines Häftlings aus der Justizvollzugsanstalt Werl fehlt von dem Mann weiter jede Spur. Die Polizei stuft den Mann als gefährlich ein, es gibt Schutzmaßnahmen für bestimmte Personen.

Der Eingang der Justizvollzugsanstalt Werl.

Der Eingang der Justizvollzugsanstalt Werl.

Foto: dpa/Jörg Taron

Der 31-Jährige Daniel V. war vor fünf Tagen aus der Sicherungsverwahrung der JVA geflohen. Man habe zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, die aber noch nicht alle ausgewertet seien, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Bielefeld. „Neuralgische Punkte“ wie Bahnhöfe oder öffentliche Plätze und frühere soziale Kontakte des Sicherungsverwahrten würden besonders überprüft.

Es gebe zudem Schutzmaßnahmen für bestimmte Personen „unter anderem aus dem Justizbereich“, die als möglicherweise gefährdet einzustufen seien. Genauere Angaben wollte der Sprecher dazu nicht machen. Medien hatten von einer Todesliste berichtet und von Äußerungen des Serien-Gewalttäters, er wolle mehrere Menschen umbringen.

V. war am vergangenen Mittwoch bei einem Familienbesuch in Bad Salzuflen zwei begleitenden Beamten entkommen und mit dem Auto der Eltern geflüchtet. Dabei handelt es sich um einen silbernen Opel Zafira mit dem Kennzeichen LIP-NV 102. Seit Donnerstag wird europaweit nach dem Mann gefahndet.

Man habe „keinerlei“ Erkenntnisse über eine Todesliste, betonte Jörg-Uwe Schäfer von der JVA-Leitung. Therapeuten und Bedienstete seien befragt, die Zelle des Flüchtigen und weitere Räume auf den Kopf gestellt, Personalakten und Dokumentationen durchforstet worden. Hinweise auf eine Adressliste, Flucht- oder Tötungsabsichten gebe es nicht.

Der im ostwestfälischen Herford geborene Daniel V. habe nach mehreren Straftaten 2014 einen Mann ins Bein geschossen, sei seit Januar 2015 ununterbrochen in Haft und seit März 2018 in Sicherungsverwahrung gewesen.

Der 31-Jährige ist circa 1,85 Meter groß, von kräftiger Statur, mit kurz rasiertem Haupthaar und einem Vollbart. Zuletzt war er mit einer braunen Lederjacke, einer blauen Jeanshose und hellen Schuhen bekleidet.

Die Polizei empfiehlt, den Flüchtigen nicht anzusprechen, sondern bei Antreffen sofort den Notruf 110 zu wählen. Hinweise zum Aufenthaltsort nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.

(kess/top/dpa)
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