JVA in Bochum Noch immer keine heiße Spur von geflohenem Häftling
Bochum · Filmreif überwindet ein Häftling die fünf Meter hohe Gefängnismauer der JVA Bochum. Auch Tage danach hat die Polizei keine heiße Spur.
Ein ausgebrochener Häftling ist nach seiner spektakulären Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Bochum weiter unauffindbar. Die Großfahndung nach dem am Donnerstag entkommenen 42-Jährigen laufe unvermindert weiter, es gebe aber keine heiße Spur, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Man hoffe auf Hinweise aus der Bevölkerung. Der Mann hatte eine fünf Meter hohe Gefängnismauer überwunden. Seitdem wird auch mit Fahndungsfotos nach dem Straftäter gesucht.
Der Mann war wegen Körperverletzung, Diebstahls und schweren Raubes verurteilt worden. Seine Haft hätte laut Polizei bis 2021 gedauert. Der Häftling hatte sich nach Angaben der JVA in der Gefängnis-Turnhalle um die Sportgeräte gekümmert und dabei heimlich seinen Ausbruch vorbereitet: Als Steighilfe baute er eine lange Stange zusammen, die er in einem Container für Sportgeräte versteckte.
Zum Zeitpunkt der Flucht waren die fünf Überwachungstürme der JVA wegen einer Asbestsanierung unbesetzt. Das Justizministerium untersucht den Fall. Zwischen 2011 und 2013 war drei Insassen die Flucht aus der Bochumer JVA gelungen. Der damalige Gefängnisdirektor war suspendiert worden, die Sicherheitsvorkehrungen wurden überarbeitet.