Justiz in NRW Behörden zu langsam - fünf Beschuldigte freigelassen

Düsseldorf · Wegen zu langsamer Arbeit nordrhein-westfälischer Behörden sind in diesem Jahr fünf mutmaßliche Straftäter aus der Untersuchungshaft freigelassen worden. Bekannt ist auch, was aus zwei von ihnen wurde.

 Ein Justizbeamter steckt in einem Gefängnis einen Schlüssel in die Tür einer Zelle. 2022 mussten in NRW fünf mutmaßliche Straftäter aus der Untersuchungshaft freigelassen werden (Symbolbild).

Ein Justizbeamter steckt in einem Gefängnis einen Schlüssel in die Tür einer Zelle. 2022 mussten in NRW fünf mutmaßliche Straftäter aus der Untersuchungshaft freigelassen werden (Symbolbild).

Foto: dpa/Friso Gentsch

Das hat das NRW-Justizministerium auf dpa-Anfrage als vorläufigen Stand (Anfang Dezember) mitgeteilt. Damit lag die Zahl höher als im Vorjahr, als bis Mitte Dezember drei Verdächtige freigelassen werden mussten.

Gegen die fünf Straftäter seien aufgrund von Delikten wie sexuellem Kindesmissbrauch, Drogenhandel, bandenmäßiger Umsatzsteuerhinterziehung und Bandendiebstahl Strafverfahren eingeleitet worden.

Glück im Unglück für die Justiz: Keine der vorzeitig aus der U-Haft freigekommenen Verdächtigen hätten dies zur Flucht genutzt. Die Verdächtigen in Sachen Kindesmissbrauch und Drogenhandel mit Waffen seien inzwischen verurteilt worden.

Die übrigen Verfahren dauerten noch an. Wenn Verdächtige in Untersuchungshaft sitzen, gilt für die Justiz ein Beschleunigungsgebot. Nach sechs Monaten Untersuchungshaft ist bei jedem Gefangenen von einem Gericht zu prüfen, ob die Fortdauer gerechtfertigt ist.

(top/dpa)
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