Ausstellung im Museum Odysseum Das müssen Sie zu „Jurassic World“ in Köln wissen

„Sie brauchen keine Angst haben, das ist ein Pflanzenfresser!“: In einer neuen Ausstellung kann man die Dinosaurier aus den „Jurassic World“-Blockbustern beobachten, streicheln - und sogar ihren Kot befühlen. Alle Infos zur Ausstellung.

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Die Bilder der „Jurassic World“-Ausstellung in Köln

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Foto: dpa/Thomas Banneyer

Es rumpelt ganz gehörig auf dem Autoanhänger, ab und zu hört man ein Grunzen. Parkwärter Thomas, der im safaribeigen Oberhemd davor steht, sieht sich gezwungen, ein ernstes Wort zu sprechen. „Stiggy! Stiggy!“, insistiert er und klingt dabei wie ein Hundebesitzer aus dem Park, der seinen Kläffer zurückpfeifen muss. „Ganz ruuuuhig“, sagt Thomas. Als Stiggy dann doch den Kopf hebt und über den Rand des Anhängers schaut, sieht man allerdings schnell, dass es sich nicht um einen Golden Retriever oder Kurzhaardackel handelt - sondern um einen Stygimoloch. Einen Dinosaurier mit einem Schädel, der an einen mittelalterlichen Rammbock erinnert. Kurz ist man ernsthaft froh, dass der gute Thomas ihn offenbar im Griff hat.

Um zu verstehen, was gerade im Museum Odysseum in Köln geschieht, muss man 30 Jahre zurückblicken. 1993 brachte Regisseur Steven Spielberg den Blockbuster „Jurassic Park“ in die Kinos, der einen gewaltigen Dino-Hype auslöste. Niemals zuvor hatte man die Urzeitechsen so lebensecht gesehen. Noch dazu erschuf Spielberg - nach einem Roman von Michael Crichton - eine ganze Welt: Die Isla Nublar, auf der die angeblich von Menschen nachgezüchteten Dinos leben und bestaunt werden können. Aus dem Ursprungsfilm wurde eine ganze Reihe - erst „Jurassic Park“, dann „Jurassic World“.

Die Ausstellung „Jurassic World: The Exhibition“, die von Freitag (31. März) an im Odysseum zu sehen ist, erhebt nun den Anspruch, ihre Besucher in diese Welt zu verfrachten. Mit Dinos in Lebensgröße, einem Forschungslabor sowie Parkwärterinnen und Parkwärtern, die auch auf Nachfrage hin eisern darauf beharren, dass die Echsen echt seien. „Wenn Sie sie sehen würden - dann ist es schon zu spät. Die sind tatsächlich sehr schnell“, warnt etwa die Rangerin Erin, die neben einigen Velociraptoren steht, die Maulkörbe tragen. Auf die kritische Frage, ob das denn artgerecht sei, sagt sie: „Die sind ja nicht die ganze Zeit so. Die laufen normalerweise frei im Gehege rum.“

Eine andere Situation: Wenn man einen putzigen Baby-Dino streichelt („Sie brauchen keine Angst haben, das ist ein Pflanzenfresser!“) und beiläufig bemerkt, dass „er“ das ja offenbar ganz gern habe, wird man vom Personal freundlich aber bestimmt korrigiert - das sei eine „sie“. Im Park seien nur Weibchen, damit sich der Tierbestand nicht unkontrolliert fortpflanze.

Die Ausstellung, die eher eine Mischung aus Freizeitpark und Illusionstheater mit High-End-Technik ist, macht erstmals in Deutschland halt. Zuvor war sie etwa in Australien, den USA, Frankreich und Südkorea zu sehen. Der Film-Gigant Universal ist beteiligt. Im Vorverkauf wurden bereits 90 000 Tickets abgesetzt.

Andreas Waschk von der Explorado Group, dem Kölner Veranstalter, sagt, dass es sich „technisch und logistisch“ um eine „andere Dimension“ handle. Wochenlang seien etwa die Parkwärter gecastet worden. „Wir versuchen, die Illusion so lange wie möglich aufrecht zu erhalten“, sagt Waschk. Was am Ende am T-Rex-Zaun passiert, das verkneift man sich zu schreiben, um nicht zu viel zu verraten.

Was man aber sagen kann: Die Umsetzung ist ziemlich konsequent und detailverliebt. Das merkt man zum Beispiel im Labor, in dem vermeintlich frischer Dino-Kot mit einem Handschuh befühlt werden kann - aufgeschlüsselt nach Ernährungsart des Urzeitviechs. Unangenehm glitschig flutscht der Fleischfresser-Haufen über die Finger. Auch kann man dem Training von Velociraptor „Blue“ beiwohnen, der in der Kino-Saga Film von Schauspieler Chris Pratt betreut wird. Hier heißt der Rapotoren-Flüsterer zwar anders - aber im Schummerlicht sieht er aus wie eine Kölner Chris-Pratt-Variante.

Komiker Hennes Bender, der die Ausstellung am Donnerstag vorstellt, sagt, dass er selbst vor 30 Jahren im Kino gesessen habe. Das sei eine fantastische Erfahrung gewesen. Nun seien die Dinosaurier aber „endlich da, wo sie hingehören“. „In Köln-Kalk.“

(dtm/dpa)
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