Bedburg-Hau Jugendstil für Studenten

Bedburg-Hau · Beim Forum Kreis Kleve kritisierten die Studenten die hohen Mietpreise und das geringe Wohnungsangebot. Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen hat eine Alternative: günstig Wohnen im Park der LVR-Klinik.

 Bürgermeister Peter Driessen lockt Studenten.

Bürgermeister Peter Driessen lockt Studenten.

Foto: Evers

Die alten Häuser der Rheinischen Kliniken in Bedburg-Hau sind näher an Kleve als Reichswalde oder Materborn — vor allem, wenn man zur Hochschule Rhein-Waal muss. "In 12 bis 15 Minuten mit dem Fahrrad ist man an der Hochschule", sagt Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen. Er preist die Nähe der Lage vor allem mit Blick auf die Leerstände in den alten Jugendstilhäusern im Klinik-Park. Hier seien schnell Wohnungen einzurichten.

"In sechs, allenfalls neun Monaten könnten wir dort entsprechend umbauen", sagt der Bürgermeister. Denn geheizt sind die Häuser schon jetzt vom zentralen Heizkraftwerk der Klinik, Strom und Wasser liegt auch. Allein eines der großen Häuser aus der Jahrhundertwende könnte ad hoc bis zu 50 Studenten aufnehmen, wenn man Wohngemeinschaften aufmache, bei Einraum-Wohnungen wären es 25 pro Haus. Die Räume haben hohe Decken, große Jugendstil-Fenster und je nach Haus-Typ ist auch noch eine überdachte Terrasse dabei.

Vielleicht wäre es übergangsweise sogar möglich, dass Studenten direkt Wohnraum in dem Park finden, wird der Kontakt mit dem LVR in Köln hergestellt. Dann müssten sie in einem der Häuser eine Wohngemeinschaft bilden. Dass das geht, zeigt das Kunstlabor ArToll: Hier wohnen seit Jahren provisorisch zeitweise Kunst- und Grafik-Design-Studenten und arbeiten vor Ort an Projekten. Andererseits könnte auch die eine oder andere Klein-Wohnung im Schwesternwohnheim noch frei sein, mutmaßt wiederum Driessen.

Die Studenten seien auf dem gelände auch nicht allein - neben dem Kunstlabor im Haus 6 arbeitet gleich um die Ecke das Landesweit prämiierte Theater mini-art an seinen Stücken, führt dort Projekte mit Schülern durch. "Wir haben auch eine Gastwirtschaft, die schnell wieder öffnet, wenn tatsächlich Studenten kommen. Dazu haben wir das Gesellschafthaus für größere Anlässe", sagt Peter Driessen.

Das eignet sich prächtig für Veranstaltungen, hat eine eigene Bühne und wurde erst kürzlich in der ganzen Pracht der Jahrhundertwende saniert. Driessen rechnet auch mit angemessenen Mieten: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man fünf Euro pro Quadratmeter nimmt. Wenn wir umbauen, müssten die Mieten bei 3 bis 3,50 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete liegen".

Der Kreis als Initiator

Der Bürgermeister würde gerne Studenten in seine Gemeinde holen, die von der Nähe der Hochschule profitieren sollte. "Schließlich hat der Kreis die HRW geholt, war der Kreis der Initiator. und wir als Kommune des Kreises Kleve dürfen auch von der Hochschule profitieren", fordert der Erste Bürger im Gespräch mit der RP.

(RP/jul)
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