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Krefeld Jugendliche fordern mehr Polizei

Krefeld · Viele Krefelder Jugendliche fürchten nächtliche Übergriffe in der City. Der Jugendbeirat als politische Vertretung aller Jugendlichen hat an den Polizeipräsidenten geschrieben. Die Forderung: Polizeipräsenz nachts an Haltestellen.

Krefeld: Jugendliche fordern mehr Polizei
Foto: KLXM (Grafik)

Es ist ein lauter Hilferuf, den der Krefelder Jugendbeirat an den Polizeipräsidenten Rainer Furth gerichtet hat. "Viele Jugendliche fühlen sich vor allem freitags und samstags in den Zeiten zwischen 20 bis 3 Uhr des Folgetages an den Krefelder Großhaltestellen Hauptbahnhof und Rheinstraße und generell in der Innenstadt sehr unsicher", schreibt das Beiratsmitglied Vinzent Rudolf. Er kenne Jugendliche, die traumatisiert seien und nachts nicht mehr rausgingen. Der Jugendbeirat fordert jetzt mehr Polizei-Präsenz an den Haltestellen.

Auswertungen unserer Zeitung zeigen: Zwischen Juli 2010 und Juli 2011 sind in der Innenstadt acht Jugendliche brutal verprügelt worden (siehe Grafik), teilweise mussten sie ins Krankenhaus. Auffällig ist aber auch: Während sich die brutalen Übergriffe außerhalb der vier Wälle ereigneten, kommt es in der City direkt häufig zu kleineren Pöbeleien. Dies schildert auch Vinzent Rudolf, der aber sagt: "Dadurch entsteht sehr große Angst. In den meisten Fällen wird danach keine Anzeige erstattet, weil die Situation auf dem ersten Blick ziemlich harmlos erscheint. Jedoch sind die meisten Jugendlichen danach traumatisiert. Einige trauen sich erst einmal nicht mehr, wegzugehen, und verbarrikadieren sich zu Hause. Vor allem bei weiblichen Personen sind die Vorfälle meist noch heftiger. Sie werden genötigt, manchmal auch angegrapscht."

Die Polizei hat gestern gegenüber unserer Zeitung bereits eine Reaktion angekündigt: Sie will jetzt nachts mehr Fahrradstreifen einsetzen und außerdem den Jugendbeirat zum Gespräch einladen.

Mit dem Kommissariat Vorbeugung hat der Beirat vor einigen Wochen bereits ein Konzept entworfen: Die Polizei sollte mit jeweils einer Streife am Hauptbahnhof und Rheinstraße während der Abfahrzeiten der Busse und Bahnen, zehn Minuten vorher und nachher, Präsenz zeigen. Diese Patrouille sollte bis spätestens zehn Minuten nach Abfahrt des letzten Busses stattfinden. Danach wünscht sich der Jugendbeirat, dass die beiden Streifen in der Innenstadt umherlaufen.

Polizeisprecher Wolfgang Weidner verweist darauf, dass die Polizei ihre nächtliche Präsenz in der Innenstadt schon erhöht habe und sich dabei auf die gefahrenträchtigen Bereiche Königstraße, südlicher Ostwall ubd Hauptbahnhof konzentriert. Schon jetzt würden an Wochenenden mehr Polizisten eingesetzt. Der Einsatz von Fußstreifen sei nur in Ausnahmefällen sinnvoll, "da die zu lange brauchen, um den Einsatzort zu erreichen."

Wir fragen die Krefelder Jugendlichen:

Fühlt auch Ihr Euch abends in der Innenstadt unsicher? Habt Ihr schlechte Erfahrungen gemacht? Berichtet uns von Euren Erlebnissen und schreibt eine E-Mail mit dem Stichwort "Jugendbeirat" an redaktion.krefeld@rheinische-post.de.

(RP)
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