Leverkusen Jubel: Rat beschließt Bahnstadt

Leverkusen · Im Finanzausschuss stimmte die große Mehrheit für das Verlegen der Gütergleise. Damit wird das "Jahrhundertprojekt Bahnstadt Opladen" mit Umgehungsstraße und Fachhochschule realisiert. Der Rat wird zustimmen.

Projekttag Bahnstadt Opladen 2011
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Projekttag Bahnstadt Opladen 2011

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Im Finanzausschuss herrschte Jubelstimmung, beinahe hätten die Sektkorken geknallt: Die größeren Fraktionen stimmten für den wichtigen Teil des Projektes "Bahnstadt Opladen": Verlegen der Gütergleise um durchschnittlich rund 250 Meter, ran an die Personenzugstrecke.

Bis zu 37 Millionen Euro wird das kosten, bis zu sieben Millionen Euro muss die Stadt dazuzahlen. Da nur ProNRW, Bürgerliste und Linke das Projekt beziehungsweise die Finanzierung ablehnten (wir berichteten), ist sicher: Die große Mehrheit des Stadtrates wird dem Projekt am Montag in der Ratssitzung abschließend zustimmen. Am 6. Dezember muss aber noch der Bahn-Vorstand Ja sagen.

Durch die Gütergleisverlegung wird ein 11,5 Hektar (rund 14 Fußballfelder) großer Streifen parallel zur Bahnallee direkt von Opladen-Mitte aus zugänglich. Auf dem Areal sollen Wohn- und Geschäftshäuser gebaut werden. Für Opladen wichtig: Es wird eine Umgehungsstraße zwischen Fixheider Straße und Rennbaumstraße gebaut. Die Experten erwarten einen enormen Rückgang des Durchgangsverkehrs in Opladen. Zudem erhält der Bahnhof Rolltreppen und einen Aufzug zu den Bahnsteigen.

Kritik an Regierungspräsidentin

Ex-Oberbürgermeister Ernst Küchler (SPD), vor dem jetzigen Stadtchef auch mit dem Projekt befasst, kritisierte trotz aller Zustimmung die Regierungspräsidentin Gisela Walsken. Trotz des "hohen wirtschaftlichen Nutzens" zwinge die Kölner Aufsichtsbehörde die Stadt Leverkusen, den Eigenanteil an der Gleisverlegung über Umwege (Spenden) zu finanzieren.

"Dies ist abenteuerlich", klagte Küchler. Das Bahnstadt-Projekt soll Investitionen von 365 Millionen Euro auslösen. 2000 Arbeitsplätze sollen im Bereich der ehemaligen Bahn-Werkstätten (wurden trotz Hungerstreik 2003 geschlossen) entstehen.

Die meisten Fraktionssprecher lobten die Stadtspitze und Bahnstadtmanagerin Vera Rottes, speziell aber den hartnäckigen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, für das Gelingen des Projekts, mit dem ein neuer Stadtteil entstehe und Leverkusen zur Studentenstadt werde.

Die Zeitschiene:

(RP/rl)
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