In Deutschland gibt es schätzungsweise 24.000 Hebammen. Und Männer sind in diesem Beruf die absolute Ausnahme.

Die Zahlen sind schwankend und laut Wissenschaftlerin Cornelia Schwenger-Fink sind es zwischen sechs und 30 Männern. Einen davon stellen wir Ihnen vor.

Jonas Küppers (30) ist gelernter Heilpraktiker und seit 2020 Student der Hebammenwissenschaft an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld. Übrigens der einzige männliche Student an den FHM-Standorten Bielefeld und Hannover.

Durch eine gute Freundin wurde Jonas aufmerksam auf den Beruf der Hebamme und machte als nächsten Schritt ein Praktikum: „Ich wollte wissen, wie das abläuft und ob ich umkippe. Schon nach der ersten Geburt war ich total geflasht, euphorisiert.“

Sein Bachelorstudium ist prall gefüllt mit Vorlesungen an der FH in Bielefeld und parallelem Arbeiten in einer Partnerklinik in Herford. Dort erhält er Einblicke in den Kreißsaal, Wochenbettstation, Gynäkologie und darf auch auf die Kinderstation.

Bei den Kolleginnen kommt er sehr gut an: „Die haben das ziemlich gefeiert, dass mal ein Mann kommt.“ Und auch von den Müttern erhält er positives Feedback.

Seine Hebammen-Kolleginnen sagen, dass er besonders vorsichtig und behutsam seine Arbeit verrichtet. Hier sieht man Jonas in einer gestellten Situation mit einem Pinardrohr an einem Phantom eines weiblichen Unterkörpers.

 Jonas ist Feuer und Flamme für den Beruf und er will nach dem Studium weitere Erfahrungen im Kreißsaal sammeln: „Ich kann heute nicht mehr nachvollziehen, warum nicht mehr Männer Hebamme werden wollen, vielleicht trauen sie sich einfach nicht.“

Hier zeigt er, wie man den Kopfumfang einer Neugeborenen-Übungspuppe vermisst.