Wassenberg Investoren fürs alte Freibad

Wassenberg · Der Wassenberger Rat wollte über Rückbau und Gestaltung des Freibadgeländes entscheiden. Kurz vor der Sitzung ging ein Schreiben von drei Unternehmern ein. Sie legen ein Konzept vor und bieten sich als Betreiber an.

 Blick von der Stadtmauer auf das Freibadgelände, am linken Bildrand das Badewärterhaus, das auf jeden Fall erhalten bleiben soll. Die potenziellen Investoren erwägen, auch andere Gebäude weiter zu nutzen.

Blick von der Stadtmauer auf das Freibadgelände, am linken Bildrand das Badewärterhaus, das auf jeden Fall erhalten bleiben soll. Die potenziellen Investoren erwägen, auch andere Gebäude weiter zu nutzen.

Foto: Jürgen Laaser

Eine überraschend neue Wendung nimmt die Diskussion um die Gestaltung des Wassenberger Freibadgeländes. In der jüngsten Ratssitzung lag nicht nur, wie angekündigt, der parteiübergreifende Antrag der Ratsmitglieder und sachkundigen Bürger aus der Innenstadt auf dem Tisch, sondern zusätzlich ein aktuelles Schreiben der drei Unternehmer Georg Hensges (Gewerbeverein Wassenberg), Piet Janssen (Unternehmervereinigung Roerdalen) und Norbert Dahmen (freier Unternehmer aus Wassenberg).

Das Trio, das das jüngste Eis-Event an der Gitstapper Mühle organisiert hatte, bietet der Stadt an, als Investorengemeinschaft eine multifunktionale Nutzung des Geländes als Freizeitareal umzusetzen. "Wir bieten der Stadt eine aus unserer Sicht attraktive Folgenutzung an, die den Einsatz von Steuergeldern einspart", heißt es in dem Schreiben.

Die Ideen, die die Unternehmer bei einem Erwerb umsetzen wollen, decken sich in manchen Punkten mit dem Antrag der Politiker. So regen beide Seiten die Erhaltung des ehemaligen Badewärterhäuschens für ein Café mit Außengastronomie ebenso wie die Eröffnung eines Kahnbetriebs am Gondelweiher an. Auch die Schaffung von Sport- und Spielfeldern sehen beide Vorschläge vor.

Während jedoch die Politiker den kompletten Rückbau des ehemaligen Freibades vorschlagen, warnen die Unternehmer vor dieser radikalen Lösung. "Wir raten dringend davon ab, ohne über ein klares Nutzungskonzept zu verfügen, dort mit Steuergeldern erhaltenswerte Einrichtungen abzureißen, da jede Nutzung auch Lagerkapazitäten und Aufsicht erfordert", heißt es in dem Schreiben. Einfriedungsmauern und Teile der Umkleiden könnten möglicherweise für den Betrieb einer Eisbahn in den Wintermonaten, den die Unternehmer planen, aber auch andere Veranstaltungen sinnvoll sein. Die Zusammenarbeit der Unternehmer aus Wassenberg und Roerdalen in dieser Sache soll nämlich weitergehen.

Besonderheit des Konzepts der Investoren ist auch der Bau eines Backhauses zur Nutzung für Familien und Feste, während der Politiker-Vorschlag noch eine Akzentuierung der Stadtmauer, einen Bachlauf durch den Freizeitbereich sowie die Verlegung der heutigen Spielanlage Parkstraße auf das künftige Freizeitgelände enthält.

Kämmerer Willibert Darius unterstützte vehement die Unternehmer-Initiative und appellierte an den Rat: "Sie sollten sich die Zeit nehmen, einen für alle Seiten sinnvollen Vertrag auszuhandeln. Als Stadt kommen wir nie und nimmer so schnell auf die Füße wie bei der Realisierung des Konzepts durch Investoren." Für die Gestaltung des Freibadbereichs stehen keine Landeszuschüsse zur Verfügung. Die Stadt müsste ohne Investorenbeteiligung die Rück- und Umbaukosten selbst tragen. Frage des Tages

(RP)
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