Vatikan-Instruktion sorgt für Aufruhr Die Macht der Laien in der Kirche

Analyse · Eine Instruktion aus Rom erregt seit Tagen die Gemüter der katholischen Kirche hierzulande. Dabei geht es vor allem um die Rolle der Laienbewegung, die nirgends so stark und traditionsreich ist wie in Deutschland.

 Ein Bischof hält in München während einer katholischen Messe in der Sankt Paul Kirche ein Kreuz in den Händen.

Ein Bischof hält in München während einer katholischen Messe in der Sankt Paul Kirche ein Kreuz in den Händen.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Glaubt man den Worten einiger deutscher Bischöfe – was in kirchlichen Fragen eine verlässliche Größe sein sollte –, dann ist dieses Papier fast ein Kandidat für den „Index Librorum Prohibitorum“. Also für jenes Verzeichnis verbotener Schriften, mit denen die katholische Kirche einst ihre Schäfchen vor vermeintlich verwerflichen Gedanken zu bewahren suchte. Dies aber ist ein Sonderfall, weil das vielfach diskutierte und kritisierte Schreiben geradewegs dem Vatikan entstammt. Dabei handelt sich um eine sogenannte Instruktion zur Reform der Kirchengemeinde, die zunächst sehr bürokratisch und technisch klingt, die aber dennoch die Gemüter derart erregte, dass sich Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck „befremdet“ zeigte, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sogar kommentierte, dass dieses Papier besser erst gar nicht hätte veröffentlicht werden dürfen.