Zahlen des Innenministeriums Polizei musste 2019 zahlreiche „Tumultlagen“ in NRW bewältigen

Düsseldorf · Nach einer Massenschlägerei in Monheim Ende Mai hatte die AfD wissen wollen, wie viele solcher „Tumultlagen“ es in NRW pro Jahr gibt. Bei der Schlägerei waren bis zu 150 Schaulustige zusammengekommen.

 Zahlreiche Polizisten laufen zu einem Großeinsatz in Monheim. (Archivbild)

Zahlreiche Polizisten laufen zu einem Großeinsatz in Monheim. (Archivbild)

Foto: Patrick Schüller

Im ersten Halbjahr 2020 hat es laut einer ersten Übersicht der Polizeibehörden 27 „Tumultlagen“ in NRW gegeben. 2019 waren es im gesamten Jahr 93, in 2018 sogar 179. Vergangenes Jahr waren dabei zwölf Mal „Bezüge zur Clankriminalität“ erkennbar, so das Innenministerium in einem Bericht an den Landtag. Für das laufende Jahr sei diese Zahl noch nicht ausgewertet.

Wie das Innenministerium in dem Bericht schrieb, ist eine Tumultlage „eine polizeiliche Einsatzlage, die durch oder aus einer aggressiv auftretenden Personengruppe hervorgerufen wird, bei der die Anzahl der Personen, ihre Rolle bzw. der Status einzelner Personen, beim ersten Einschreiten nicht sofort zu bestimmen ist“. Für die Bewertung sei die zuständige Polizeibehörde zuständig.

Konkret hatte die AfD-Fraktion nach einer Massenschlägerei Ende Mai in Monheim gefragt. Die war von der Polizei nicht als Tumult ausgewiesen worden - aus Sicht des Ministeriums ein Fehler: „Für den vorliegenden Sachverhalt wäre im Nachgang eine Bewertung als Tumultlage angezeigt gewesen.“ Um die Schlägerei hatten sich bis zu 150 Schaulustige versammelt. Ursache der Schlägerei zwischen zwei Familien war laut Ministerium, „dass der Sohn einer dieser Familien offenbar an den Gartenzaun der anderen Familie uriniert hätte“.

(chal/dpa)
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