Großangelegte Razzia in NRW 20 Mitglieder einer Drogenbande festgenommen

Oberhausen · Insgesamt 20 Personen sind am Donnerstag während einer großangelegten Razzia festgenommen worden. Sie sollen Drogen im großen Stil vertrieben haben. Innenminister Reul zeigt sich zufrieden.

Insgesamt 20 Personen wurden bei der Razzia festgenommen.

Insgesamt 20 Personen wurden bei der Razzia festgenommen.

Foto: dpa/Paul Zinken

Bei einem Großeinsatz gegen eine Drogenbande sind in NRW und Hessen 20 Verdächtige festgenommen worden, die größtenteils einem Haftrichter vorgeführt werden sollen. Das sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Der heutige Einsatz war ein großartiger Erfolg für die Ermittler und die rund 500 Einsatzkräfte“, so Reul.

Die Verdächtigen, laut Reul überwiegend albanische Staatsbürger, hätten grenzüberschreitend mit Marihuana gehandelt. 19 Verdächtige wurden in NRW festgenommen, einer in Hessen. „Um Lieferengpässen aus dem Ausland vorzubeugen, hat die Bande auch teils hochmoderne Plantagen in Deutschland installiert; zwei davon wurden heute allein in NRW beschlagnahmt“, so Reul: „Wer glaubt, dass eine derartig organisierte Kriminalität mit der Legalisierung von Cannabis verschwinden würde, der unterschätzt die Dimensionen dieses Problems. In Nordrhein-Westfalen werden wir den illegalen Drogenhandel jedenfalls weiterhin mit allen Mitteln bekämpfen.

“Bei der Durchsuchung zahlreicher Gebäude und Festnahmen waren Einsatzkräfte der Polizei in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Luxemburg beteiligt. Die zuständige Oberhausener Kriminalpolizei berichtete am Donnerstagmorgen von Durchsuchungen in Oberhausen, Medebach, Heinsberg, Lüdenscheid, Bottrop, Gelsenkirchen, Essen (alle Nordrhein-Westfalen), in Korbach (Hessen) sowie in Strassen (Luxemburg).

In einigen NRW-Ständten wurden die Mitglieder der Drogenbande am frühen Morgen überrascht.

In einigen NRW-Ständten wurden die Mitglieder der Drogenbande am frühen Morgen überrascht.

Foto: Polizeipräsidium Oberhausen

Wie die Staatsanwaltschaft Duisburg und das Polizeipräsidium Oberhausen in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen sollen zwei Hauptakteure der Bande die Lieferungen von Marihuana in der Größenordnung von mehr als 100 Kilogramm aus Albanien organisiert haben. Der Vertrieb soll vor Ort durch vier weitere albanische Staatsangehörige im Bereich Essen, Oberhausen und Bottrop durchgeführt worden sein, wo die Bande über mehr als ein Betäubungsmitteldepotverfügt haben dürfte. Es konnten zahlreiche Marihuana-Lieferungen von jeweils fünf bis 20 Kilogramm im Bundesgebiet nachvollzogen werden.

Christina Wehner, Leitende Oberstaatsanwältin in Duisburg, ist mit den Ergebnissen des Zugriffs sehr zufrieden: „Meine Abteilung zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität hat einmal mehr ihre Schlagkraft unter Beweis gestellt. Die Maßnahme war sehr zielführend und hat den Tatverdacht erhärtet. Wir konnten einen Hauptakteur der Bande fassen. So sieht erfolgreiche Strafverfolgung aus.“

Polizeipräsident Alexander Dierselhuis begleitete die Aktion im Oberhausener Lagezentrum: „Durch unser konsequentes Sammeln und Bewerten von Informationen konnten wir auch in diesem Fall die ansonsten gerne im Dunkeln agierenden Bandenmitglieder gezielt in den Fokus nehmen. Unsere Ermittler haben in akribischer Kleinarbeit die Bandenstrukturen erhellt und alle Puzzleteile zusammengesetzt, was letztendlich zu diesem erfolgreichen Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität geführt hat.“

(ldi/dpa)
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