Missstand bei der Polizei Hundertschaften in NRW sind überlastet
Düsseldorf · Die Hundertschaften in NRW sind laut Polizeigewerkschaften an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt. Im vergangenen Jahr arbeiteten die rund 2400 Beamten über 3,5 Millionen Stunden.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es auch schon wieder mehr als 1,7 Millionen Stunden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Marc Lürbke hervor. Für die Landesregierung trägt die Vorgängerregierung die Hauptschuld an dem personalen Missstand bei der Bereitschaftspolizei, weil sie nicht die notwendigen Konsequenzen aus der sich damals schon abzeichnenden demografischen Entwicklung gezogen hätte. CDU und FDP weisen das zurück.
Pro Kalenderjahr hatte ein Bereitschaftspolizist durchschnittlich 13 freie Wochenenden, die zu Jahresbeginn für die Planung angeben werden müssen. Diese Tage werden jedoch aus dienstlichen Gründen manchmal kurzfristig nicht gewährt. Das kommt vor, wenn Polizeibehörden anderer Bundesländer Unterstützung zum Beispiel für Demos anfordern. Das war seit 2011 67 Mal der Fall.
Die Kosten dafür beliefen sich seit 2011 auf rund 17,5 Millionen Euro. Das Geld bekommt NRW zurück. Die teuersten Einsätze der NRW-Hundertschaften waren im November 2011 die Sicherung der Castor-Transporte in Niedersachsen (2,3 Millionen), im Mai 2013 die Versammlung "Blockupy" in Hessen (640 000 Euro), im Juni 2013 der Besuch des US-Präsidenten in Berlin (613 000Euro).