Laptops und Co. Bedürftige Schüler in NRW bekommen Technik für Home-Schooling

Düsseldorf · Bedürftige Kinder in Nordrhein-Westfalen sollen ein mobiles Gerät für den Unterricht zuhause erhalten. Zudem sollen Lehrkräfte weitergebildet werden und entsprechende Endgeräte sowie Software bekommen.

 Schüler einer 5. Klasse lernen mit iPads im Englischunterricht (Archivbild).

Schüler einer 5. Klasse lernen mit iPads im Englischunterricht (Archivbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf an. Für die Vorhaben im Bereich Digitalisierung will das Land laut Regierung 260 Millionen Euro bereitstellen. Hinzu kämen Mittel des Bundes aus dem Digitalpakt in Höhe von 121 Millionen Euro.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in NRW bezeichnete den Schritt als überfällig. „Wer Lernen auf Distanz anordnet, muss das auch ermöglichen“, erklärte der Landesvorsitzende Stefan Behlau. „Nordrhein-Westfalen braucht eine neue schulische Normalität, zu der die Selbstverständlichkeit gehören muss, bei der Umsetzung von digitaler Bildung auch auf digitale Endgeräte zurückgreifen zu können.“

Laschet stellte weitere Maßnahmen vor, mit denen die Folgen der Corona-Pandemie bewältigt werden sollen. Mit insgesamt 8,9 Milliarden Euro sollen unter anderem Kommunen, Krankenhäuser und Solo-Selbstständige unterstützt werden. Davon stammen 3,2 Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket des Bundes.

Vor allem in der Corona-Pandemie ist die teils fehlende Ausstattung der Schüler mit Endgeräten offensichtlich geworden. In Mönchengladbach hatte sich noch vor rund einem Monat das dortige Arbeitsamt geweigert, für die Kosten von Laptops für bedürftige Kinder aufzukommen. Kurze Zeit später urteilte das Landessozialgericht in Essen, dass Schüler, die Sozialleistungen bekommen, einen Anspruch auf eine Finanzierung durch den Staat haben. Die Kosten für das Tablet stellten einen „anzuerkennenden unabweisbaren, laufenden Mehrbedarf" dar, entschieden die Richter. Es handle sich um einen „grundsicherungsrechtlich relevanten Bedarf für Bildung und Teilhabe".

Laut einer Befragung durch den VBE haben 60 Prozent der Schulleiter in NRW nicht in allen Klassen- und Fachräumen Breitbandinternet und W-Lan zur Verfügung. Fast genauso viele haben auch keine Tablets und Laptops für ihre Klassen.

(dtm/kna)
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