Hoher Corona-Wert Mehr als 100 Fälle in Behinderteneinrichtungen in Herne

Herne · Die Stadt Herne mit dem derzeit landesweit höchsten Corona-Inzidenzwert führt den Anstieg der Neuinfektionen auf einen Ausbruch in der Behindertenhilfe zurück. Die Einrichten stehen unter Quarantäne.

Menschen arbeiten in einer Behinderten-Werkstatt. (Symbolbild)

Menschen arbeiten in einer Behinderten-Werkstatt. (Symbolbild)

Foto: dpa/Jan Woitas

Mehr als 100 Personen seien in einer Werkstatt und mehreren Wohnstätten zuletzt positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte ein Sprecher der Stadt am Montag. Die Menschen hätten sich einerseits in der Werkstatt, aber auch in ihren Wohneinrichtungen sowie beim Transport zur Arbeit angesteckt. „Wenn wir die Fälle in der Wiedereingliederungshilfe nicht hätten, hätten wir eine deutlich geringere Inzidenz“, sagte der Sprecher weiter.

Die Einrichtungen seien unter Quarantäne gesetzt worden. Zusätzlich laufen großangelegte Tests, deren Ergebnisse Mitte der Woche erwartet werden. Am Montag sollte zudem der Krisenstab der Stadt über das weitere Vorgehen beraten. Die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100 000 Einwohner lag in Herne laut Robert Koch-Institut am Montag bei 171,9 - so hoch wie zur Zeit in keinem anderen Kreis oder einer anderen kreisfreien Stadt in Nordrhein-Westfalen.

Weil das Ausbruchsgeschehen bislang gut abgrenzbar sei, sei an den weiterführenden Schulen in Herne am Montag dennoch wie geplant der Präsenzunterricht gestartet. An Schulen gebe es zur Zeit keine deutlich gestiegenen Zahlen, betonte der Stadtsprecher.

Die Stadt rechnet damit, dass ab Dienstag Selbsttests für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen. Am Freitag hatte der Krisenstab mitgeteilt, dass die Schüler sich dann unter der Aufsicht der Lehrkräfte selbst testen sollen. Bei einem positiven Testergebnis sollen die betroffenen Schüler umgehend nach Hause geschickt werden und einen PCR-Test machen. Die Klasse soll dann in den Distanzunterricht gehen.

(siev/dpa)
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