Ab Mittwoch wieder kühler Hitzewelle – NRW stehen zwei wirklich heiße Tage bevor

Düsseldorf · Die Aussichten und Prognosen konkretisieren sich: Die Hitzewelle, die NRW trifft, wird kurz, aber heftig. Ab Montag müssen Mensch, Natur und Pflanzenwelt für zwei Tage mit Temperaturen bis zu 40 Grad klarkommen. Ab Mittwoch kann aufgeatmet werden – es wird wieder kühler.

Wetter NRW 2023:  Schnee im März
13 Bilder

Tornados, Starkregen, Schnee — Wetterkapriolen in NRW 2023

13 Bilder
Foto: dpa/Oliver Berg

Die einen freuen sich auf tolle Sommerferien-Tage im Freibad - die anderen ächzen unter der Hitze. In Nordrhein-Westfalen wächst bei erwarteten Temperaturen bis zu 40 Grad die Sorge um die Gesundheit alter und kranker Menschen. Auch die Natur leidet: Für weite Teile des Rheinlands hat der Deutsche Wetterdienst die höchste Gefahrenstufe für Waldbrände ausgerufen.

Am Montag sollen bereits Höchstwerte zwischen 31 und 36 Grad erreicht werden, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montagmorgen in Essen mitteilte. Der Dienstag wird der wohl heißeste Tag der Woche: Dann sind Höchsttemperaturen bis 39 Grad möglich, am Niederrhein können lokal auch 40 Grad erreicht werden. Dazu wird es am Montag und Dienstag jeweils sonnig.

In der Nacht zu Mittwoch ziehen laut DWD-Prognose teils dichte Wolken auf. Westlich des Rheins sind dann erste Schauer und Gewitter möglich. Am Mittwoch werden Temperaturen zwischen 28 und 35 Grad erreicht und es bleibt meist bewölkt. Örtlich werden weitere Schauer und Gewitter erwartet. Am Donnerstag sinken die Temperaturen voraussichtlich auf Werte zwischen 24 und 27 Grad.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ist wegen der hohen Temperaturen in Sorge um die Gesundheit der Menschen. „Für die einen bedeutet das tolle Tage draußen im Park, im Garten oder am Wasser. Aber gerade für ältere Menschen, Vorerkrankte oder Kinder kann die starke Wärme gefährlich werden“, sagte Laumann am Sonntag. Sein Rat ganz praktisch: „Trinken Sie ausreichend, meiden Sie wenn möglich körperliche Anstrengungen und bleiben Sie bestenfalls im Schatten.“

Tipps, wie man der Hitze entgegenwirkt
10 Bilder

9 Tipps, wie man der Hitze entgegenwirkt

10 Bilder
Foto: dpa/Sven Hoppe

Auch für die Wälder werden Hitze und Trockenheit zum Problem. Der Deutsche Wetterdienst hat den Waldbrandgefahrenindex für weite Teile des Rheinlands am Dienstag auf die höchste Stufe 5 gesetzt. Dort besteht demnach eine „sehr hohe“ Gefahr für Waldbrände. Für die übrigen Regionen in NRW gilt die Stufe 4, also eine „hohe“ Gefahr.

Innenminister Herbert Reul (CDU) appelliert an die Bevölkerung, Waldbrände zu verhindern - und gegebenenfalls auch aktiv zu bekämpfen. „Wer ein entstehendes Feuer erkennt, sollte versuchen, es zu löschen - ohne sich selbst zu gefährden.“ Das mindeste sei, umgehend die Feuerwehr zu rufen. „Wegsehen und Nicht-Handeln sind - im wahrsten Sinne des Wortes - brandgefährlich“, sagte Reul der Deutschen Presse-Agentur. Jeder könne auch mithelfen, Brände zu verhindern. „Man sollte keine leicht entzündlichen Gegenstände in der Sonne liegen lassen, Zigarettenstummel stets nur in dafür vorgesehenen Behältern entsorgen, Grillen nur mit sicherem Abstand zur nächsten Waldfläche.“

Auf einem Feld in Marl bei Recklinghausen ging bereits am Sonntag Stroh auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern in Flammen auf. Sie schlugen teils meterhoch. Einige Landwirte aus der Nachbarschaft eilten zur Hilfe und unterstützen die Einsatzkräfte, indem sie das Stroh beiseitezogen. Die Brandursache war zunächst unklar.

Bei Bonn brannte in der Nacht zum Sonntag eine Böschung an einer Bahnstrecke. Fernzüge mussten umgeleitet oder zurückgehalten werden, in Regionalverkehr fielen einige Züge aus. Möglicherweise spielte die Trockenheit bei der Entstehung der Brände eine Rolle.

 Ein Thermometer an einer Hauswand klettert in Richtung der 40-Grad-Marke.

Ein Thermometer an einer Hauswand klettert in Richtung der 40-Grad-Marke.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Um die Trinkwasserversorgung müsse sich aber niemand sorgen machen, betonten die NRW-Wasserwirtschaftsverbände. Die Füllstände der Talsperren seien auch im Fall eines sehr heißen Sommers ausreichend, sagte Geschäftsführerin Jennifer Schäfer-Sack. Dringend auf Regen angewiesen ist dagegen die Landwirtschaft. Für das Wachstum von Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln seien jetzt Niederschläge wichtig, sagte der Sprecher des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, Hans-Heinrich Berghorn. Im Rheinland hätten einige Bauern sogar damit begonnen, ihre Maisfelder zu beregnen, berichtete die dortige Verbandssprecherin Simone Kühnreich.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort