Erkelenz Hier schwebt eine Kirchturmspitze

Erkelenz · Die Glocken läuteten, als in Erkelenz am Donnerstagvormittag die Spitze des Lambertiturms zur Sanierung zu Boden gehoben worden ist. Viele Hundert Menschen schauten der erfolgreich verlaufenen Aktion vom Marktplatz und Johannismarkt aus zu.

So wird die Spitze vom Lambertiturm in Erkelenz abgetragen
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So wird die Spitze vom Lambertiturm in Erkelenz abgetragen

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In den nächsten Monaten wird die zwölf Meter Hohe Turmspitze neben der katholischen Pfarrkirche saniert. Dasselbe passiert mit der restlichen Turmhaube, die nicht von dem 350-Tonnen-Kran abgehoben wurde. Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf etwa 1,8 Millionen Euro.

Der spätgotische Turm ist 83 Meter hoch und einer der höchsten Kirchtürme am Niederrhein. Seine Grundsteinlegung erfolgte am 29. Juni 1458, wovon eine steinerne Tafel am Turmportal — natürlich auf Latein — noch heute zeugt: "Anno domini MCCCCLVIII in crastino Petri et Pauli apostolorum est ista turris incepta" ("Im Jahr des Herrn 1458, an dem auf Peter und Paul folgenden Tag, ist dieser Turm begonnen worden").

Rund 80 Jahre dauerte es dann bis zur Fertigstellung. Zum Vergleich: Mit dem Bau des Kälner Doms wurde 1248 begonnen, Ende 1880 wurde er fertig gestellt.

Sehr gelitten hat der Turm im Zweiten Weltkrieg. 1958, zur 500-jährigen Grundsteinlegung, wurde er auch daher zum "Denkmal für die Gefallenen des Grenzlandes" erklärt, woran eine bronzene Gedenktafel an der linken Seite des Turmportals erinnert.

Nachdem nun die Kirchtumrspitze abgetragen wurde, muss sie am Boden komplett saniert werden. Der Rest des etwa 40 Meter hohen Turmhelms wird entkleidet und anschließend neu eingedeckt.

(spe/ila/jco)
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