Tatverdächtiger festgenommen Amoktat in Regionalbahn bei Aachen – mögliche Verbindung zu Islamismus

Update | Herzogenrath · In der Euregio-Bahn RE4 hat ein 31-jähriger Mann wahllos Fahrgäste mit einem Messer angegriffen. Sechs Menschen wurden verletzt. Der Verdächtige wurde festgenommen, er war den Behörden als „Prüffall Islamismus“ bekannt.

Regionalbahn RE4 bei Aachen - Mann sticht auf Fahrgäste ein
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Mann sticht in Regionalbahn bei Aachen auf Fahrgäste ein

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Foto: dpa/Ralf Roeger

Nach der Messerattacke in einer Regionalbahn bei Aachen prüfen die Ermittler einen islamistischen Hintergrund. Das teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag mit.

Bei dem Täter handele es sich um einen 31-jährigen Mann, der im Irak geboren wurde, seine Staatsangehörigkeit sei noch unklar. Bei der Attacke am Freitagmorgen habe der Mann sechs Menschen verletzt, wie jetzt bekannt wurde. Sie erlitten bei dem Angriff Verletzungen an Händen, im Gesicht oder im Schulterbereich, lebensgefährlich verletzt wurde niemand. Auch der Täter sei verletzt worden.

„Nach allem, was wir bisher wissen, müssen wir bei dieser Tat von einer Amoktat ausgehen“, sagte Reul. Der Mann habe in der Bahn nahe dem Bahnhof Herzogenrath am Freitagmorgen plötzlich „wahllos und willkürlich“ auf Passagiere eingestochen. Es handele sich um „eine grausame Tat, die in einem Akt enormen Mutes gestoppt werden konnte“. Einem 60 Jahre alten Bundespolizisten, der sich zufällig im Zug befand, sei es mit Hilfe zweier weitere Passagiere gelungen, den Angreifer zu überwältigen. In der Bahn hätten sich etwa 270 Fahrgäste befunden.

Ein Mann hat in einer Regionalbahn bei Aachen am Freitagmorgen mit einem Messer auf Reisende eingestochen und mindestens drei Menschen verletzt.

Ein Mann hat in einer Regionalbahn bei Aachen am Freitagmorgen mit einem Messer auf Reisende eingestochen und mindestens drei Menschen verletzt.

Foto: dpa/Ralf Roeger

Der Täter sei bei den Behörden 2017 als sogenannter Prüffall Islamismus aufgelaufen, sagte Reul. Der Mann habe damals in einem Flüchtlingsheim gelebt und sich stark verändert, unter anderem einen Bart wachsen lassen. Das Heim habe dann die Behörden informiert. Seitdem habe es nach derzeitigem Stand keine Auffälligkeiten mehr gegeben. Allerdings habe der Mann verschiedene Namen benutzt. Es gelte nun zu ermitteln, ob es wirklich ein islamistisches Motiv für die aktuelle Tat gegeben habe.

(top/toc/dpa)
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