Herbstferien in NRW So bereiten sich Flughäfen und Bundespolizei auf den Ferienstart vor
Düsseldorf/Köln · Nach den Sommerferien ist die Bilanz der nordrhein-westfälischen Flughäfen positiv ausgefallen. Zu chaotischen Zuständen kam es diesmal nicht. Wie sich Airports und Bundespolizei jetzt für die Herbstferien in NRW rüsten – und ob Klimakleber eine Rolle spielen könnten.
Nordrhein-Westfalen startet am Montag, 2. Oktober, in die Herbstferien, und schon ab Freitag dürfte es voll werden an den Flughäfen. Der Flughafen Düsseldorf erwartet bis zum 15. Oktober rund 8400 Flüge mit mehr als 1,1 Millionen Passagieren. Das sind rund zehn Prozent mehr Fluggäste als in den Herbstferien des Vorjahres, wie ein Sprecher mitteilt. Besonders verkehrsstark wird demnach das erste Ferienwochenende mit rund 230.000 Reisenden. „Rekordtag in diesem Jahr wird der 29. September sein, mit erwarteten 80.000 Passagieren“, sagt der Sprecher.
Der Düsseldorfer Flughafen sieht sich für den Ansturm gut vorbereitet. Zu Ostern und im Sommer verliefen Passagier- und Gepäckabfertigung weitgehend reibungslos. Im Herbst können Passagiere ihr Gepäck nun an Self-Bag-Drop-Automaten eigenständig aufgeben, nachdem sie eingecheckt haben.
Gepäck am Automaten aufgeben
Die Bordkarte wird am Automaten gescannt, der Automat erstellt ein Gepäcklabel, das auf den Koffer geklebt wird. Das Gepäckstück wird dann auf das Kofferband am Drop-off-Automaten gestellt, Scanner erfassen das Gepäcklabel und schicken den Koffer auf die Reise. „Fluggäste müssen keine Scheu vor der Technologie haben“, sagt der Sprecher des Düsseldorfer Flughafens. „Der Ablauf wird vor Ort durch kurze Videoclips veranschaulicht. Darüber hinaus stehen Servicekräfte den Passagieren zur Seite, um bei Bedarf zu unterstützen.“ Übergepäck und Sondergepäck müssen weiterhin über die Check-in-Schalter der jeweiligen Airline oder die Sperrgepäckschalter des Flughafens aufgegeben werden. Der Flughafen weist darauf hin, dass der neue Service erst einmal testweise nur den Passagieren von Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss zur Verfügung steht.
Der Flughafen Köln/Bonn rechnet während der Herbstferien mit rund 635.000 Fluggästen. Das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Am Freitag rechnet der Airport mit mehr als 43.000 Flugreisenden, am ersten Wochenende sind es von Freitag bis einschließlich Sonntag mehr als 200.000. Im Oktober erwartet der Flughafen insgesamt erneut mehr als eine Million Passagiere. „Wir freuen uns, dass sich der Aufwärtstrend der Sommerferien in den Herbstferien fortsetzt und die Reiselust ungebrochen ist“, sagt Thilo Schmid, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.
Angepasstes Sicherheitskonzept
Nachdem sich im Juli Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ auf dem Rollfeld am Düsseldorfer Flughafen festgeklebt und so den Flugverkehr stark gestört hatten, hat der Flughafen sein Sicherheitskonzept noch einmal angepasst. Ein Sprecher sagt: „Wir haben in enger Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden vor Ort die Ereignisse vom 13. Juli analysiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in unser Sicherheitskonzept integriert.“ Die Aktivisten hatten im Sommer einen Stabgitterzaun überwunden und mit einem Bolzenschneider einen Stacheldraht durchgeschnitten.
Auch die Bundespolizei hat sich nach Angaben eines Sprechers „intensiv mit der Thematik ‚Klimakleber‘ befasst“. Zu einzelnen Maßnahmen will man sich aber nicht äußern. Grundsätzlich sei der Flughafenbetreiber für die Sicherung des Flughafengeländes zuständig, wie der Sprecher sagt.
Im Auftrag der Bundespolizei werden die Luftsicherheitskontrollen am Flughafen Köln/Bonn durch den Sicherheitsdienstleister „Securitas“ sowie am Flughafen Düsseldorf durch das Sicherheitsunternehmen „Deutscher Schutz- und Wachdienst“ (DSW) durchgeführt. „Die Dienstleister haben uns versichert, dass sie mit Blick auf die Personaldisposition gut vorbereitet sind“, sagt der Bundespolizei-Sprecher. Darüber hinaus hat die Bundespolizei zwei weitere Sicherheitsdienstleister verpflichtet, die unterstützend eingesetzt werden.
Warme Orte als Reiseziele
Die meisten Reisenden suchen sich im Herbst warme Ziele mit angenehmen Wassertemperaturen aus. Neben den Kanaren und den Balearen sind die türkische Südküste, die griechischen Inseln Kos und Kreta sowie das Taucherparadies Hurghada am Roten Meer äußerst gefragt, wie der Sprecher des Düsseldorfer Flughafens mitteilt. Aber auch Städtetrips, etwa nach Istanbul, London, Barcelona oder Lissabon, sind auch im Herbst beliebt, genau wie die Langstreckenziele Doha, Abu Dhabi und Dubai.
Köln-Bonn hat ein neues Ziel im Winterflugplan: Reisende können ab dem 29. Oktober direkt nach Agadir in Marokko fliegen. Die irische Fluggesellschaft Ryanair verbindet den Flughafen zweimal pro Woche – mittwochs und sonntags – mit der Hafenstadt am Atlantischen Ozean. Zudem sind Aufstockungen im Winterflugplan für Reiseziele in der Türkei, in Spanien, Portugal, Marokko und Ägypten geplant.