Durch Corona oft ausverkauft und teuer Wie man ganz einfach eigene Hefe herstellt

Düsseldorf · In vielen Supermärkten ist momentan die Hefe ausverkauft. Wer dennoch zu Hause sein eigenes Brot backen möchte, der kann sich seine Hefe mit drei Zutaten selber herstellen. Das ist nicht nur unglaublich einfach, es bietet zudem noch weitere Vorteile.

 Zum Brotbacken wird Hefe benötigt – die kann man sich aber auch einfach selber machen.

Zum Brotbacken wird Hefe benötigt – die kann man sich aber auch einfach selber machen.

Foto: dpa-tmn/Robert Günther

Leere Supermarktregale sind in der aktuellen Corona-Krise kein seltener Anblick. Produkte wie Toilettenpapier, Brot und Nudeln stehen hoch im Kurs und sind vielerorts vergriffen. Ebenfalls oft ausverkauft ist Hefe und Trockenhefe. Verbraucherschützer warnen derzeit, dass im Internet völlig überteuerte Angebote kuriseren.

„Verbraucher nehmen die aktuelle Situation zum Anlass, um wieder vermehrt selbst zu kochen und zu backen“, erklärt Markus Weck, Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Hefeindustrie, die Knappheit des Produktes, das unter anderem zum Brotbacken benötigt wird.

Weck erklärt zwar, dass „die Sorge um die Verfügbarkeit der Backzutat Hefe unbegründet“ und „die Versorgung für den privaten Haushalt gesichert“ sei. Wer dennoch mit leeren Händen aus dem Supermarkt nach Hause gekehrt ist, der muss das Brotbacken nicht an den Nagel hängen. Denn Hefe lässt sich mit wenigen Handgriffen und nur drei Zutaten leicht selbst herstellen.

Diese Zutaten werden benötigt, um Hefe selbst zu machen:

  • 500 Milliliter Mineral- oder Leitungswasser
  • 1 Teelöffel/50 Gramm Zucker (alternativ Honig)
  • 2 getrocknete Datteln (alternativ andere, ungeschwefelte Trockenfrüchte wie Aprikosen etc.)
  • saubere Flasche (mit Verschluss) oder Einmachglas

Für die Herstellung sind nur wenige Handgriffe nötig – und etwas Geduld:

  1. Achten Sie darauf, dass die Flasche möglichst sauber und keimfrei ist. Spülen Sie diese zu Beginn am besten mit heißem Wasser aus.
  2. Geben Sie die Datteln und den Zucker in die Flasche und schütten Sie anschließend das Wasser drauf.
  3. Verschließen Sie die Flasche fest.
  4. Bewahren Sie die Flasche an einem warmen Ort (ca. 25 Grad) auf. Schütteln Sie die Flasche zweimal täglich (morgens und abends) und öffnen Sie anschließend kurz den Deckel, um die Gase entweichen zu lassen. So wird verhindert, dass die Mischung schimmelt.
  5. Der Prozess dauert in etwa acht Tage.
  6. Die Hefe ist fertig, wenn das Wasser Blasen zeigt und es beim Öffnen leicht vergoren riecht.

Anders als beim Industriehefe, der bekanntlich eine feste Masse ist, handelt es sich bei diesem Rezept um Hefewasser. Das sollte beim Backen mit der selbst hergestellten Hefe bedacht werden. Ersetzen Sie die sonst verwendete Flüssigkeit einfach durch das Hefewasser. Dabei lässt sich grob sagen, dass 100 bis 125 Milliliter Hefewasser für 500 Gramm Mehl ausreichen. Wenn die Hefe noch recht frisch ist, und die Triebkraft noch nicht so stark, sollten 200 bis 250 Milliliter verwendet werden.

Im Kühlschrank ist das Hefewasser mehrere Monate haltbar. Zudem kann aus selbstgemachter Hefe ohne viel Aufwand eine neue Mischung hergestellt werden. Dafür muss zu 200 Milliliter des Hefewassers, eine neue Trockenfrucht (Dattel etc.), ein Teelöffel Zucker und 300 Milliliter Wasser hinzugegeben werden. Bei der zweiten Herstellung sollte die Reifung schneller ablaufen. Das neue Hefewasser ist nach zwei bis drei Tagen einsatzbereit.

(mit dpa)
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