Goch Hebammenpraxis für Goch

Goch · Anfang September wird die erste Gocher Hebammenpraxis "Lebensraum" eröffnet. Im Zuge der Zusammenlegung der Gocher und Klever Gynäkologie erfüllen sich drei Hebammen mit der eigenen Praxis einen Lebenstraum.

 Herzlich willkommen: Unzählige Erdenbürger erblicken mit Hilfe von Hebammen das Licht der Welt.

Herzlich willkommen: Unzählige Erdenbürger erblicken mit Hilfe von Hebammen das Licht der Welt.

Foto: Archiv

In 750 Jahren Gocher Stadtgeschichte hat es bisher nie eine Hebammenpraxis gegeben. Nun zieht die Gynäkologie des Krankenhauses in Goch voraussichtlich Ende des Jahres nach Kleve um und wird mit der dortigen gynäkologischen Station zusammengelegt. Die Hebammen Marina van Holt-Kreutzenbeck, Esther Afraz und Anne-Christin Kleinen haben die Zusammenlegung zum Anlass genommen, gemeinsam die erste Hebammenpraxis in der Stadt zu eröffnen. Derzeit sind die Drei noch im Gocher Krankenhaus tätig. Dort wird vorerst auch weiter entbunden.

 Die Räumlichkeiten an der Voßstraße 91-93 in Goch werden derzeit noch umgebaut. Im Schaufenster sind

Die Räumlichkeiten an der Voßstraße 91-93 in Goch werden derzeit noch umgebaut. Im Schaufenster sind

Foto: Gottfried Evers

Am 9. September soll die Praxis "Lebensraum" eröffnet werden. Diese ist alles andere als eine gewöhnliche Hebammenpraxis: Unter einem Dach kooperieren Hebammen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Physiotherapeuten sowie zwei Sportstudios miteinander. "Wir bieten neben der Vorsorge, Entbindung und der Nachsorge eine Vielzahl von Kursen an. Nicht nur für die werdenden Mütter — es soll auch Großelternkurse sowie Rückengymnastik und Ernährungsberatung für die werdenden Väter geben", erläutert Esther Afraz. Zum Programm gehören zudem Baby- und Schwangeren-Massagen sowie spezielle Sportkurse, die sowohl von "Adita Sports" in der Praxis selbst als auch vom "Allround Sports Kleve" in den Räumlichkeiten am Tichelpark Kleve angeboten werden.

"Es ist eine Beruhigung, dass die Hebammenpraxis eröffnet wird", sagt Sabrina Dennißen aus Bedburg-Hau. "Die Betreuung ist gut organisiert und trotzdem sehr individuell. Ich bin durchweg zufrieden mit meinen Hebammen", so die 29-Jährige, die Mitte September ihr zweites Baby erwartet und bisher im Gocher Krankenhaus von den drei Geburtshelferinnen betreut wird.

Familien-Betreuung

Vor einem halben Jahr begann die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die Praxis. Durch eine schwangere Kursteilnehmerin, deren Ehemann die Wohnungen in der Voßstraße vermietet, seien die Hebammen dann auf das ehemalige Sonnenstudio aufmerksam gemacht geworden, berichtet Anne-Christin Kleinen. Das Angebot richtet sich an alle Schwangeren aus dem Kreis Kleve und Umgebung. Jede der drei Hebammen sei auf ihre Weise spezialisiert, sagt Esther Afraz. Marina van Holt-Kreutzenbeck zum Beispiel ist anerkannte Familiengesundheits-Hebamme und arbeitet mit dem Jugendamt Goch zusammen. "Ich betreue die Familien länger als meine Kolleginnen, zur Zeit bis zu einem Jahr nach der Geburt. Mit Blick auf die gesamte Familie, in die der Säugling hineingeboren wird", erklärt sie. Sie und ihre Kolleginnen erfüllen sich einen Traum — mit der ersten Hebammenpraxis Gochs.

(RP)
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