Hans Wallow Ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter in Wohnung bedroht

Bonn · Wieder ein tätlicher Angriff auf einen Politiker: Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans Wallow wurde in seiner Wohnung mit einer Schreckschusswaffe bedroht. Der mutmaßliche Täter hat wohl psychische Probleme.

 Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Hans Wallow (Archivfoto).

Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Hans Wallow (Archivfoto).

Foto: dpa/Privat

Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Hans Wallow (79) ist in seiner Wohnung in Bonn von einem Mann mit einer Schreckschusspistole bedroht worden. Der 44-Jährige sei festgenommen worden, gegen ihn werde wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung ermittelt, sagte am Freitag ein Sprecher der Polizei Bonn. Das Amtsgericht Bonn habe seine vorübergehende Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik angeordnet. Es handele sich bei dem Mann um den Sohn eines Bekannten von Wallow.

Sowohl Wallow als auch seine 38 Jahre alte Lebensgefährtin wurden bei dem Angriff am Mittwoch leicht verletzt. In die Ermittlungen sei auch der Staatsschutz einbezogen worden, sagte der Polizeisprecher. Wallow hatte sich in diesem Jahr um den SPD-Vorsitz beworben.

Der Mann habe schon mehrfach bei ihm geklingelt und auf ein Gespräch gedrängt, schilderte Wallow der Deutschen Presse-Agentur. Am Mittwoch habe er darum gebeten, bei ihm zur Toilette gehen zu dürfen, und danach die Pistole gezückt. „Er sagte: ‚Endlich erwisch ich mal einen’“, sagte Wallow. Die „Scheißpolitiker“ seien für alles verantwortlich. Er habe ihm auch vorgehalten, dass er die Vergabe des Literaturnobelpreises an Peter Handke verteidigt hatte.

Der 44-Jährige habe dann abgedrückt, aber es habe nur geklickt, berichtete Wallow. „Dann habe ich versucht, ihn zu überwältigen, der war aber kräftiger als ich. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste.“ Seine Lebensgefährtin habe den Angreifer von hinten angesprungen. Gemeinsam hätten sie ihn bis zum Eintreffen der Polizei am Boden halten können. Sie griffen dabei auch auf Pfefferspray zurück.

„Ich glaube nicht, dass das einen starken parteipolitischen Hintergrund hat“, sagte Wallow. „Sondern eher dass Leute ihre persönlichen Probleme auf Politiker fixieren und die dann so eine Art Freiwild werden.“

(mba/dpa)
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