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Neue Baumhäuser errichtet Unbekannte fällen 50 Bäume im Hambacher Forst

Kerpen · Im Hambacher Forst finden zwar aktuell keine Rodungen statt, trotzdem wurden jüngst nachweislich 50 Bäume gefällt. Die Schnittkanten der Stümpfe passen laut Polizei größtenteils zum Holz der neu gebauten Aktivisten-Häuser.

Hambacher Forst: Zahlreiche Bäume gefällt
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Zahlreiche Bäume im Hambacher Forst gefällt

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Foto: Polizei Aachen

Es sind traurige Bilder, die die Polizei am Mittwochabend veröffentlichte. Zu sehen ist eine große freie Fläche im Hambacher Forst, auf der nur noch kleine Baumstümpfe zu sehen sind. Weitere Bilder zeigen Baumhäuser der Aktivisten - offenbar neu gebaut.

„Die Abschnittkanten der Stümpfe und der Baumstämme, die in den Baumhäusern verbaut sind, sind größtenteils identisch“, sagt Paul Kemen von der Aachener Polizei. Mit Mutmaßungen, wer die Bäume gefällt hat, hält sich die Polizei jedoch zurück. „Wir beschreiben lediglich genau das Bild, das sich vor Ort für uns ergeben hat“, sagt Kemen. Für eine Vermutung, dass die Aktivisten die Bäume selbst gefällt haben könnten, gebe es keine Zeugen.

Sicher sei laut Polizei jedoch bereits, dass es sich bei den gefällten Bäumen nicht um Arbeiten handelt, die durch oder im Auftrag von RWE durchgeführt wurden. RWE hat bereits Strafanzeige wegen der Fällungen gestellt.

Laut Kemen bekamen die Beamten einen Hinweis auf erneute Aktivitäten im Hambacher Forst. „In unregelmäßigen Abständen überprüfen wir immer wieder die Situation vor Ort - auch wenn derzeit keine Rodungs- oder Räumungsmaßnahmen anstehen“, sagt Kemen. So auch am Mittwoch. Bei der Waldbegehung fanden die Beamten einige Gegenstände im Wald, die nachweislich aus RWE-Eigentum stammen. Dabei handelte es sich um Feuerlöscher und Pumpenschieber. Laut Polizei habe daraufhin eine „Störergruppe“ versucht, die Gegenstände wieder an sich zu nehmen. Dabei wurde eine Person vorläufig festgenommen.

Hambacher Forst: So leben die Aktivisten in ihren Baumhäusern
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So leben die Aktivisten in ihren Baumhäusern im Hambacher Forst

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Foto: dpa/Jana Bauch

Um den Hambacher Forst gibt es immer wieder Streit. Aktivisten wollen verhindern, dass der Wald für den Braunkohletagebau gerodet wird. Die zahlreichen Rodungsgegner wehren sich schon seit Jahren mit teils extremen Widerstand gegen die Abholzung des Waldstücks. Im vergangenen Herbst mussten etliche Baumhäuser geräumt werden. „Mittlerweile wurden wieder um die 50 Stück erbaut“, sagt Polizeisprecher Kemen. Bis 2020 wurde vorerst ein Rodungsstopp beschlossen.

(skr)
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