Hambach und Garzweiler Bündnis fordert Rettung von Tagebau-Dörfern
Düsseldorf · Nach der Empfehlung der Kohlekommission könnten die Tagebaudörfer im Rheinland erhalten bleiben, meint ein Bündnis. 40 Organisationen fordern einen vorläufigen Stopp der Zerstörung. RWE ist anderer Meinung.
Ein Bündnis aus 40 zivilgesellschaftlichen Organisationen hat in einem offenen Brief an die NRW-Landesregierung einen vorläufigen Stopp der Zerstörung von Dörfern an den rheinischen Tagebaugebieten gefordert. Die Kohlekommission habe mit ihrer Empfehlung zum Kohleausstieg die Weichen gestellt, dass der Hambacher Forst und die bedrohten Dörfer an den Tagebauen Hambach und Garzweiler erhalten bleiben können, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Brief.
Ein Moratorium müsse so lange bestehen bleiben, bis die Vereinbarungen zur Abschaltung der Braunkohlekraftwerke im Rheinland gesetzlich fixiert seien, forderten unter anderem Greenpeace, Klima-Allianz Deutschland und BUND.
Der Energiekonzern RWE hatte wiederholt bekräftigt, dass die laufenden Umsiedlungen wie geplant aus sozialen und energiewirtschaftlichen Gründen vollständig abgeschlossen würden. Zuletzt hatte RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz bei der Hauptversammlung seines Unternehmens gesagt, die Kohle aus dem Tagebau Garzweiler werde schon in den frühen 2020er Jahren benötigt, um die verbleibenden Kraftwerke weiterhin versorgen zu können.
Für den Hambacher Forst hatte der Energiekonzern auf Bitten der Landesregierung im Sinne einer Befriedung einen Rodungsstopp bis 2020 zugesagt.