Einsätze in der Halloween-Nacht in NRW 13-jähriger Einbrecher versteckt sich unter Bett

Düsseldorf · Streitigkeiten, Ruhestörungen und Randalen: In NRW hatte die Polizei in der Halloween-Nacht einige Einsätze. Ein 16-Jähriger musste ins Krankenhaus. Auch das Jugendamt musste tätig werden.

Ein Polizeiauto steht bei einem Einsatz auf der Straße (Symbolbild).

Ein Polizeiauto steht bei einem Einsatz auf der Straße (Symbolbild).

Foto: dpa/Patrick Seeger

Randalierende und aggressive Feiernde haben an Halloween auch in diesem Jahr wieder für Polizeieinsätze in vielen NRW-Städten gesorgt.

Ein unschönes Erlebnis mit Grusel-Faktor hatte eine Frau in Gelsenkirchen: Während sie auf einer Halloween-Party feierte, brach ein 13-jähriger Jugendlicher in ihr Haus ein. Eine Nachbarin hatte am Montagabend ein Klirren auf der Terrasse nebenan gehört und die Bewohnerin des Hauses verständigt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Als die Frau zusammen mit zwei Begleitern zuhause ankam, entdeckte sie die eingeschlagene Terrassentür und hörte Geräusche aus dem Obergeschoss. Im Schlafzimmer fand die Frau den 13-Jährigen unter dem Bett versteckt vor. Die Polizei übergab den Jugendlichen in die Obhut des Jugendamtes.

Ebenfalls in Gelsenkirchen wurde ein flüchtender Jugendlicher nach einem Streich von einem Auto erfasst und verletzt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wollte der 16-Jährige Eier auf eine Haustür werfen, wobei er allerdings von einem Bewohner entdeckt wurde. Der Jugendliche rannte weg und lief dabei vor ein Auto, das nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte. Er kam in ein Krankenhaus.

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Aus vielen Städten und Gemeinden wurden Ruhestörungen, Sachbeschädigungen von Häusern und Autos oder Streitigkeiten bei Feiern gemeldet. Vielerorts versammelten sich in Kneipenvierteln oder auf Plätzen nach Angaben der Polizei größere Menschenmengen, so etwa auch in Düsseldorf. Die Polizei dort meldete zwar keine besonderen Vorkommnisse in Verbindung mit den Feierlichkeiten in der Altstadt. Die Beamten seien jedoch bis in den frühen Morgen im Einsatzraum präsent gewesen. Einsätze wegen Randalierern, Körperverletzungen und Streitigkeiten seien schnell bewältigt worden.

Vor Mitternacht waren der Bereich am Rheinufer und der Kernbereich der Altstadt laut Polizeibericht „schon sehr gut gefüllt“. Nach Mitternacht seien mehr Menschen in die Altstadt gekommen und die Stimmung sei unter den zunehmend alkoholisierten Besuchern aggressiver geworden. Daher sei es bis 4 Uhr zu deutlich mehr Einsätzen gekommen. Danach habe sich die Einsatzlage wieder entspannt. Schwere Straftaten oder besondere Ereignisse seien bislang nicht bekannt oder angezeigt worden.

In Mönchengladbach unterschied sich die Halloween-Nacht laut Polizeiangaben nicht von einer normalen Nacht an einem Wochenende. Dort wurden drei Körperverletzungsdelikte angezeigt und acht Ruhestörungen gemeldet. Wie Bürger mitteilten, wurden an verschiedenen Stellen in der Stadt laute Böller gezündet.

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In Lünen warfen Randalierer Steine, Böller und Flaschen in die Richtung von Ordnungshütern. Nach ersten Angaben wurden drei Streifenwagen beschädigt sowie Strafverfahren etwa wegen Landfriedensbruchs und Widerstands eingeleitet.

Auch in anderen Bundesländern kam es zu Polizeieinsätzen: Im niedersächsischen Goslar attackierte ein mit einer Horrormaske bekleideter Unbekannter eine Mutter mit ihrem fünfjährigen Kind. Mit einer Axt aus Holz schlug er nach dem Kind und verletzte es an der Stirn. Anschließend floh der Mann. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Im bayerischen Vöhringen bedrohte ein 13-Jähriger einen Zwölfjährigen am Montagabend auf einer Straße mit einem Messer und raubte ihm Süßigkeiten und eine Tüte mit Feuerwerkskörpern. Nach Angaben der Polizei entfernte sich der noch nicht strafmündige Jugendliche anschließend, wurde aber von einer Zeugin identifiziert. Die Polizei schaltete wegen des Vorfalls das Jugendamt ein.

In Hamburg hatten es Beamte nach eigenen Angaben in den Stadtteilen Wilhelmsburg und Harburg zeitweise mit bis zu 150 Menschen zu tun, die in Gruppen unterwegs waren und Einsatzkräfte dabei wiederholt mit Gegenständen bewarfen. Die Polizei in der Hansestadt räumte teils mehrfach deren Treffpunkte und nahm rund ein Dutzend Menschen in Gewahrsam.

Ähnliche Attacken aus Gruppen von bis zu 120 Menschen, vor allem Kindern und Jugendlichen, meldeten Einsatzkräfte auch aus Berlin. Unter anderem wurden Eier auf Fahrzeuge sowie Böller und Flaschen auf Einsatzkräfte geworfen. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Beleidigung sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ein.

(mit Agenturmaterial von AFP und dpa)
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