Halloween in NRW Volle Altstadt in Düsseldorf – Raver-Party in Frechen

Düsseldorf · Es war der letzte Samstag, bevor Lokale in NRW für mindestens vier Wochen wegen der Corona-Pandemie schließen müssen. In der Düsseldorfer Altstadt war es sehr voll, die Stimmung war aufgeheizt. Größere Einsätze meldete die Polizei in NRW aber nicht.

 Am Halloween-Samstagabend in Köln waren auf den Ringen noch zahlreiche Partygänger unterwegs.

Am Halloween-Samstagabend in Köln waren auf den Ringen noch zahlreiche Partygänger unterwegs.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Halloween ist am Samstag in NRW zunächst ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Der Tag sei ruhig gewesen und nicht vergleichbar mit den Vorjahren, hieß es von der Polizei Dortmund. In Essen war der traditionelle „Zombie Walk“ abgesagt worden. Größere Ansammlungen von Verkleideten habe es nicht gegeben, so ein Behördensprecher. In Bielefeld vermeldete die Polizei „ein paar Eierwürfe gegen Hausfassaden wie sonst auch an Halloween“. Das gab es auch in Hagen - „es war der übliche Unfug, aber nichts Herausragendes“, so ein Sprecher. Allerdings missachteten einige Feierende die Corona-Regeln: In Frechen gab es eine illegale Raver-Party samt Nebelmaschine in einem Waldstück. In Pulheim wurde eine große Hochzeit gefeiert.

In Düsseldorf, Aachen und Köln blieb es laut Polizei zunächst ruhig. Bedauerlich sei nur, dass man immer wieder Leute auf ihre Maskentragepflicht hinweisen müsse, hieß es aus der Domstadt.

In Düsseldorf war die Altstadt am Samstagabend jedoch sehr voll, teilweise war die Stimmung aufgeheizt, auch Feuerwerkskörper flogen. Das führte zu Tumulten und Panik an der Heinrich-Heine-Allee, als laute Böller zündeten. Auch die Polizei war dort mit einem größeren Aufgebot im Einsatz. Es haben sich wegen der Böllerwürfe teils chaotische Szenen abgespielt. Auf vielen Plätzen standen Partygänger zudem in Gruppen zusammen, gut die Hälfte trug dabei keine Maske.

Für die Polizei war die Nacht dennoch vergleichbar mit einem normalen Samstag bei gutem Wetter in der Altstadt. „Wir waren sehr präsent und haben frühzeitig eingegeriffen, wenn wir den Verdacht hatten, dass es zu Problemen kommen kann“, sagte ein Polizeisprecher unserer Redaktion. Es habe vereinzelt Böllerwürfe gegeben, die auf Halloween feiernde Altstadtbesucher zurückzuführen seien. Ansonsten seien sehr viele Menschen an diesem Samstag unterwegs gewesen, die Straßen und Parkhäuser waren voll. Die Polizei habe den Ordnungsdienst dabei unterstützt, die Corona-Regeln durchzusetzen. So habe mehrfach die Freitreppe am Rhein geräumt werden müssen, weil sich zu viele Menschen dort versammelt hatten, sagte der Polizeisprecher. Es habe aber darüber hinaus nur vereinzelt Verstöße gegen die Abstandsregeln und die Maskenpflicht gegeben.

In Mönchengladbach gab es insgesamt 12 Polizeieinsätzen mit Halloweenbezug - was eine positive Bilanz sei, berichtet die Polizei. Die meisten Menschen hätten sich an die Vorgaben der Coronaschutzverordnung gehalten. Über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren meist Gruppen von kostümierten Jugendlichen unterwegs, die oft Feuerwerkskörper abbrannten. „Möglicherweise im Zusammenhang damit kam es zu einem Brand eines Müllcontainers und eines Mülleimers Am Alten Friedhof in Giesenkirchen“, heißt es. Vereinzelt kam es zu Eierwürfen durch Jugendliche. Aus einer Baustelle auf der Viersener Straße nahm eine Gruppe von Jugendlichen Teile der Absperrungen und warf diese auf die Fahrbahn.

Im Rhein-Erft-Kreis sind mehrere Partys wegen des Verstoßes gegen die Corona-Maßnahmen aufgelöst worden. In Pulheim feierten in der Nacht rund 100 Leute auf einer Hochzeit, die lediglich für 50 Menschen genehmigt war, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Beamten erteilten Platzverweise. Der Veranstalter erhielt eine Anzeige.

Im benachbarten Frechen lösten Einsatzkräfte in der gleichen Nacht eine illegale Rave-Party auf. Laut der Polizei hatten dort in einer Unterführung der Kohlebahn im Waldgebiet 40 Menschen zusammen gefeiert. Auch eine Nebelmaschine, ein Stromaggregat und ein DJ-Pult wurden gefunden. Die Beamten lösten die Party auf und stellten Anzeige gegen zwei Veranstalter.

Für Bochum sagte ein Polizeisprecher, dass mancherorts Kinder kostümiert herumgegangen seien und um Süßigkeiten gebeten haben. Insgesamt sei es aber ein normaler Tag gewesen ohne große Auffälligkeiten. In der Ruhrgebietsstadt war die Ausgehmeile „Bermuda-Dreieck“ am Samstagabend gut besucht, mitunter bildeten sich kurze Schlangen vor Lokalen. Allerdings blieb ein Teil der Restaurants und Bars dunkel - angesichts der Coronapandemie und der Ausgehzurückhaltung vieler Menschen hatten die Lokale schon zugemacht, noch bevor die staatlichen Einschränkungen am Montag greifen - dann bleibt die komplette Gastronomie bis zum Monatsende geschlossen.

Nur einige wenige Besucher waren verkleidet, ob mit Skelett-Shirt oder als Star-Wars-Krieger. Große Menschenansammlungen auf der Straße oder gar eine ausgelassene Partystimmung gab es nicht. Der letzte Samstagabend vor dem Teil-Lockdown war ohnehin nur von kurzer Dauer - wie in anderen Städten auch galt ab 23 Uhr eine Sperrstunde.

Die Polizei in Hagen hatte im Vorfeld Kinder und Jugendliche gebeten, an Halloween zu akzeptieren, dass eine Tür beim Klingeln wegen Corona zu bleibt. Man solle sich dann bitte nicht - wie sonst üblich - mit einem Streich revanchieren. „Viele Menschen möchten Kontakte aufgrund der aktuellen Situation meiden. Und das ist genau richtig so: Unnötige Kontakte zu vermeiden, ist weiterhin das Gebot der Stunde. Deshalb sollte dieses Jahr Halloween auch besser zuhause gefeiert werden.“ Am Samstagabend zeigte sich die Hagener Polizei zufrieden - an Halloween sei bisher „alles im Rahmen“ geblieben.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte vor dem Wochenende an die Bevölkerung appelliert: „Verzichten Sie auf die üblichen Halloween-Partys.“ Das NRW-Gesundheitsministerium beschrieb den Brauch des Von-Tür-Zu-Tür-Ziehens in Corona-Zeiten als „wenig verantwortungsvoll“. Verboten war es allerdings nicht. Die am Samstag noch gültigen Regeln erlaubten in den meisten Landesteilen ein Umherziehen mit maximal fünf Personen. Behördenangaben zufolge zogen aber tatsächlich viel weniger Kinder um die Häuser als sonst an Halloween.

(top/mro/dpa)
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