Leichlingen Gymnasium: Müll-Streit eskaliert

Leichlingen · Trotz acht Mülleimern leidet das Foyer des städtischen Gymnasiums Leichlingen unter akuter Vermüllung. Die Schulleitung ließ nun Tische und Stühle einkassieren, um dem Problem ein Ende zu bereiten.

 Kein Tisch, kein Stuhl, kein Kiosk, und von draußen mitgebrachtes Essen muss auch außerhalb der Schule verzehrt werden – mit diesem Aushang macht Gymnasiums-Leiter Jürgen Hildenbrand die neuen Regeln bekannt.

Kein Tisch, kein Stuhl, kein Kiosk, und von draußen mitgebrachtes Essen muss auch außerhalb der Schule verzehrt werden – mit diesem Aushang macht Gymnasiums-Leiter Jürgen Hildenbrand die neuen Regeln bekannt.

Foto: Ralph Matzerath

Doppelstunde Mathe, dann Deutsch, Englisch und anschließend Erdkunde. So oder ähnlich sieht ein ganz normaler Schultag aus. Bei Schülern besonders beliebt — die Freistunde. Gemütlich zusammensitzen, entspannen und das Mittagessen genießen. Im Foyer des Städtischen Gymnasiums in Leichlingen (SGL) war bisher von Gemütlichkeit keine Spur — stattdessen, Müll wohin das Auge blickt. Damit soll jetzt endgültig Schluss sein. Auf Anweisung der Schulleitung wurden alle Tische und Stühle aus dem Foyer entfernt. Auch der Schulkiosk hat seinen Betrieb eingestellt. Der Grund: Die Schule sah sich nicht mehr länger in der Lage, der massiven Vermüllung im Foyer Einhalt zu gebieten.

Vermüllung trotz acht Mülleimer

Ein Problem mit langer Historie. Seit Jahren beschäftigt das Thema "Müll" Eltern, Schüler und Lehrer gleichermaßen. Alle Lösungsversuche scheiterten schon im Ansatz. Nun hat die Schule reagiert und bis zum 13. Januar alle Sitzgelegenheiten aus dem Foyer entfernt.

"In den letzten sechs Jahren ist das Problem immer größer geworden, nichts hat geholfen", klagt Schulleiter Jürgen Hildenbrand. Statt den Müll in einen der acht Mülleimer im Foyer zu werfen, stapele sich der Abfall kniehoch auf Boden und Tischen. "Leider gibt es immer ein paar schwarze Schafe, und alle anderen Schüler müssen dann mit unter den Konsequenzen leiden", ärgert sich Hildenbrand. In den letzten Wochen habe die Vermüllung ein Ausmaß angenommen, welches die Schule nicht länger hinnehmen könne. "Wir mussten endlich ein Zeichen setzen, dass es so nicht weiter geht", betont Hildenbrand. Stolz sei man auf diese Aktion jedoch nicht.

Auch die eingesetzten Schüler-Fegedienste scheiterten. Eltern protestierten: "Die Freistunden sind wichtige Ruhepausen für die Kinder, wieso sollte meine Tochter diese Zeit zum Fegen aufwenden", moniert ein involvierter Vater.

Darüber hinaus sei es ja wohl kaum Aufgabe der Schüler, die anderen Kinder in punkto Müllentsorgung zu erziehen. Dies sei in erster Linie Pflicht der Eltern und in zweiter Instanz Aufgabe der Schule. Seiner Meinung nach drückten sich die Lehrer vor ihrer Verantwortung.

Zwei DinA 4-Seiten, unterschrieben von Schulleiter Jürgen Hildenbrand, informieren über das weitere Vorgehen der Schulleitung. Darin heißt es: "Außerhalb der Schule gekaufte Nahrung muss auch außerhalb der Schule verzehrt werden. Verpackungen dürfen nicht in die Schule gebracht werden."

(RP)
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