Keine Entwarnung 7-Tage-Inzidenz im Kreis Gütersloh weiter deutlich über 50

Gütersloh/Warendorf · Erst musste die Fernreise wegen des Coronavirus gestrichen werden. Dann bangten viele Menschen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf auch um ihre Ferien in Deutschland. Nach dem Ausbruch bei Tönnies sollen Tests Klarheit bringen. Eine Kennziffer ist weiter wichtig.

 Angehörige der Bundeswehr nehmen in einem stillgelegtem Hubschrauber-Hangar in Gütersloh Corona-Abstriche. (Archivbild)

Angehörige der Bundeswehr nehmen in einem stillgelegtem Hubschrauber-Hangar in Gütersloh Corona-Abstriche. (Archivbild)

Foto: dpa/Guido Kirchner

Im Kreis Gütersloh liegt die wichtige Kennziffer der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage trotz einer Abwärtstendenz weiter deutlich über der entscheidenden Marke von 50. Das geht aus den am Samstag veröffentlichten Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Der Kreis Gütersloh ist der einzige Kreis in Deutschland oberhalb dieser Marke.

Nach den jüngsten RKI-Daten gab es im Kreis Gütersloh 164,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen - nach zuvor 177,7 Fällen am Freitag. Am Dienstag betrug der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch 270,2. Hintergrund ist der massive Corona-Ausbruch beim Fleischwerk von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.

Corona-Lockdown: Bilder aus Gütersloh und Warendorf
16 Bilder

Lockdown in Gütersloh und Warendorf

16 Bilder
Foto: AP/Martin Meissner

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will am Samstag im Tagesverlauf das Gütersloher Testzentrum auf einem ehemaligen Militärflugplatz besuchen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen und sich bei den Einsatzkräften zu bedanken. Dort wurde ein „Drive-In Testzentrum“ aufgebaut<, bei dem sich Bürger aus dem Auto heraus auf das Coronavirus testen lassen können, wie das Ministerium im Vorfeld mitgeteilt hatte. Im Anschluss will Laumann auch ein Testzentrum in der Stadt Oelde im Nachbarkreis Warendorf besuchen.

In den vergangenen Tagen gab es in der Region einen großen Andrang auf die Corona-Testungen. Viele Menschen, die in den Urlaub fahren wollen, standen stundenlang Schlange, um an die Reihe zu kommen.

Nachdem bereits mehrere Bundesländer Einschränkungen für Reisende aus einem Corona-Hotspot wie dem Kreis Gütersloh auf den Weg gebracht hatten, gab es am Freitagabend eine Bund-Länder-Einigung dazu.

Die Länder werden nach dem Beschluss in den besonders betroffenen Gebieten Vorsorge treffen, dass, so wörtlich, „Reisende aus einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt mit kumulativ mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten 7 Tage nur dann in einem Beherbergungsbetrieb untergebracht werden dürfen beziehungsweise ohne Quarantänemaßnahme in ein Land einreisen dürfen, wenn sie über ein ärztliches Zeugnis in Papier- oder digitaler Form verfügen, welches bestätigt, dass keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 vorhanden sind“.

Ein aus einem fachärztlichen Labor stammender Befund gelte als ärztliches Zeugnis. Dieses „muss sich auf eine molekularbiologische Testung stützen, die höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden ist“. Maßgeblich für den Beginn der 48-Stunden-Frist sei der Zeitpunkt der Feststellung des Testergebnisses.

(hsr/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort