Hohe Belastung Bürger in NRW zahlen besonders viel Grundsteuer
Düsseldorf · Auf Häuser und bebaubare Grundstücke erheben die Kommunen Grundsteuer. In NRW ist sie besonders hoch. Es gibt aber deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden.
Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen bitten ihre Bürger bei der Grundsteuer besonders kräftig zur Kasse. Sie erheben die durchschnittlich höchsten Sätze aller Flächenländer in Deutschland, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Danach zahlten die Bürger in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr durchschnittlich 212 Euro Grundsteuer; bundesweit waren es 172 Euro. Am wenigsten zahlten die Menschen in Brandenburg mit 108 Euro im Durchschnitt.
Die Grundsteuer B ist eine wichtige Einnahmequelle für Städte und Gemeinden und kann von ihnen selbst über die sogenannten Hebesätze festgelegt werden. Sie wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und von Eigentümern bezahlt oder auf die Mieter umgelegt. Der Hebesatz wird in Prozent angegeben.
Von den 50 deutschen Kommunen mit den höchsten Grundsteuer-Hebesätzen liegen 32 in Nordrhein-Westfalen. Der NRW-Durchschnitt belief sich Ende 2020 auf 547 Prozent, im deutschen Durchschnitt waren es 384 Prozent. NRW-Spitzenreiter war Bergneustadt im Oberbergischen Kreis mit 959 Prozent, den niedrigsten Satz hatte Verl (Kreis Gütersloh) mit 190 Prozent. Bundesweit wies zum Ende des vergangenen Jahres die hessische Gemeinde Lautertal mit 1050 Prozent den höchsten Grundsteuerhebesatz auf.