Krefeld Grundschul-Schließungen wieder vom Tisch

Krefeld · Die Krefelder Stadtverwaltung hat in einer überarbeiteten Version des "Schulentwicklungsplans" die ursprünglich geplanten Schließungen von mehreren Grundschulen wieder verworfen.

 Die Fusion zwischen Stahldorfschule (Foto) und Regenbogenschule ist vom Tisch.

Die Fusion zwischen Stahldorfschule (Foto) und Regenbogenschule ist vom Tisch.

Foto: Lammertz, Thomas

Außerdem soll die vierte städtische Gesamtschule erst zum Schuljahr 2014/2015 kommen. Dies sind erste Details des Plans, die schon gestern vor der Sitzung des heutigen Schulausschusses (17 Uhr, Rathaus Saal C 2) an die Öffentlichkeit drangen.

Im November 2011 hatte die Stadtverwaltung die erste Version des Schulentwicklungsplans präsentiert. Parallel wurden alle beteiligten Schulen, betroffene Verbände und Institutionen sowie angrenzende Schulträger im Rahmen des Beteiligungsverfahrens um Stellungnahme gebeten. Diese Vorschläge sind bereits in den überarbeiteten Schulentwicklungsplan eingeflossen, der am Freitag den Ratsfraktionen vorgelegt wurde. Bis zum späten gestrigen Abend diskutierten die Fraktionen intern.

Die beiden Gymnasien am Stadtpark und Fabritianum in Uerdingen haben zudem in Stellungnahmen die Sorge geäußert, dass eine neue Gesamtschule langfristig den Bestand dieser Gymnasien gefährdet. FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann nahm gestern diese Sorgen zum Anlass, den neuen Schulentwicklungsplan zu hinterfragen: "Es muss geprüft werden, welche Auswirkungen die Gesamtschule auf die Gymnasien hat", sagte Heitmann. Auf Landesebene haben die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen den Schulkonsens beschlossen — die FDP blieb außen vor; und nutzt nun den Landtagswahlkampf, um auf die Sorgen der Gymnasien hinzuweisen.

Die ursprünglichen Pläne

Der ursprüngliche Schulentwicklungsplan sah die Schließung der Gemeinschaftsgrundschule Kempener Allee, den Umzug der Regenbogenschule in das Schulgebäude am Wehrhahnweg, die Schließung der Stahldorfschule und die Zusammenlegung von Mariannen- und Brüder-Grimm-Schule vor. Weitere Grundschulen sollten "unter besonderer Beobachtung" stehen. Weil es für die Fusion von Regenbogen- und Stahldorfschule am Standort Wehrhahnweg 2,5 Millionen Euro Umbaukosten bedurft hätte, sieht die Stadt von der Fusion ab. Auch die Schließung der Grundschule Kempener Allee ist vom Tisch. Jährlich will die Verwaltung diese Schule sowie die Grundschulen Vulkanstraße und Freiligrathstraße auf Möglichkeiten von Verbünden oder Dependancen prüfen. Geplant ist aber, Teile der Schule Kempener Allee für den Ganztag des Schulzentrums Horkesgath zu nutzen.

Für die in Uerdingen geplante Gesamtschule aus katholischer Von-Ketteler-Hauptschule, Edmund-ter-Meer-Realschule und Gartenstadt-Hauptschule ist aktuell noch eine Stellungnahme der Edmund-Ter-Meer-Realschule eingeflossen, die erst seit wenigen Tagen vorliegt — sie will die Einführung der Gesamtschule nicht vor dem Schuljahr 2014/2015. Die neue Gesamtschule soll an den Standorten Ter-Meer-Realschule und Lübecker Weg entstehen — der Standort Breslauer Straße wird aufgegeben.

Im Schulausschuss wird heute die "Fortschreibung des Schulentwicklungsplans der allgemeinbildenden Schulen 2011 bis 2015" diskutiert. Danach wird der überarbeitete Plan dem Ausschuss am 26. Juni vorgelegt, abschließend dem Rat am 3. Juli.

(RP/rl/areh)
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