Germanwings-Streik Großes Chaos bleibt am Flughafen Köln/Bonn aus

Köln/Bonn · Die Piloten von Germanwings streiken. Viele Passagiere erfuhren vorab davon und reisten erst gar nicht zum Flughafen Köln/Bonn. Einige wütende Gäste am Serviceschalter der Airline gibt es dennoch.

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Foto: dpa/Henning Kaiser

Alle Plätze am großen Serviceschalter der Germanwings sind mit Kundenberatern besetzt, doch nur hin und wieder kommen hilfesuchende Passagiere, deren Flug gestrichen wurde. Es ist Donnerstagmittag am Flughafen Köln/Bonn und der Pilotenstreik bei Germanwings hat begonnen. Der Airport ist mit je 23 ausgefallenen An- und Abflügen besonders stark von dem Pilotenstreik betroffen.

Diese Rechte haben Reisende bei einem Flugbegleiter-Streik
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Foto: dapd, Mario Vedder

Maurine Teichmann ist sauer. Ihr Flug nach London wurde gestrichen. Sie hat erst morgens davon erfahren, als sie online einchecken wollte. Sie kann auf einen Flug nach Manchester umbuchen und muss von dort mit dem Zug weiterfahren. Das findet sie in Ordnung, aber sie ärgert sich dennoch über den Streik der Piloten: "Ich finde, die haben einen ganz guten Lebensstil im Vergleich zur restlichen Bevölkerung."

Auch Oliver Seiler und seine Familie haben sich geärgert, als sie am Vortag gesehen haben, dass ihr Flug in den Urlaub nach London gestrichen wurde. Sie konnten jedoch noch auf einen früheren Flug umbuchen. Als sie am Flughafen ankommen, ist schon alles geregelt.

Auch eine Mitarbeiterin eines Mietwagenverleihs sagt, sie hätten heute mehr Kunden erwartet, doch sie bekämen nichts vom Streik mit. Es scheint, dass die meisten Passagiere, deren Flüge gestrichen wurden, dies bereits wussten und gar nicht mehr zum Flughafen gefahren sind. Ein Problem haben vor allem diejenigen, die am Airport Köln/Bonn in einen anderen Flieger umsteigen wollten.

So auch Christina Siegling. Sie ist gerade aus London gelandet, ihr Weiterflug nach Dresden wurde gestrichen. Sie steigt nun auf die Bahn um, die Kosten werden ihr von Germanwings erstattet. "Ich habe glücklicherweise noch ein kleines Zeitfenster, sonst wäre ich verärgert", sagt sie.

Für Edgar Spalding gibt es nach einiger Verwirrung ein Happy End: Zuerst habe man ihm gesagt, sein Flug nach London ginge planmäßig, dann hieß es, der Flug falle doch aus. Am Ende stellt sich raus: Der Geschäftsreisende kann fliegen, die Maschine geht nach Plan. Er nimmt es mit Humor und geht lachend zum Check-In.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte die Piloten zu einer zwölfstündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen, die am Donnerstag um 12.00 Uhr begann. Insgesamt wurden etwa 100 von 500 Flügen gestrichen. In dem Tarifkonflikt geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa-Cargo und Germanwings.

(lnw)
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