Zwischen Köln und Düsseldorf Greenpeace findet erneut Mikroplastik im Rhein

Düsseldorf · 125 Millionen Plastikpartikel transportiert der Rhein täglich Richtung Nordsee, schätzt die Umweltorganisation. Sie fordert vom Umweltministerium, der Verschmutzung nachzugehen und sie zu stoppen.

 Greenpeace bei der Kontrolle des Rheins bei Monheim auf Mikroplastik im März 2021.

Greenpeace bei der Kontrolle des Rheins bei Monheim auf Mikroplastik im März 2021.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Greenpeace hat bei Proben erneut Plastik im Rhein entdeckt. Die Umweltschutzorganisation nahm zwischen Köln und Düsseldorf knapp ein Jahr nach ihrer ersten Untersuchung wieder Wasser- und diesmal auch Bodenproben. Pro Kubikmeter Rheinwasser seien 0,63 fabrikneue Mikroplastikpartikel entdeckt worden. Auffällig hoch sei die Konzentration am Chemiepark Dormagen, teilte Greenpeace am Donnerstag mit.

Grob geschätzt transportiere der Rhein täglich 125 Millionen Plastikpartikel Richtung Nordsee. Das fabrikneue Plastik stamme aus industriellen Produktionsabläufen. „Das NRW-Umweltministerium muss endlich feststellen, woher die Mikroplastikpartikel im Rhein stammen und die Verschmutzung beenden“, sagte Daniela Herrmann, Umweltwissenschaftlerin von Greenpeace.

Auch in Bodenproben aus dem Uferbereich und Flussbett des Rheins fand sich Mikroplastik: Bis zu 22 000 Partikel pro Kilogramm Grundsediment seien es bei Dormagen gewesen. Mikroplastik sei schädlich für die Gesundheit von Tieren und Menschen. Plastikpartikel fänden sich inzwischen in Austern und Miesmuscheln sowie im Verdauungstrakt von Heringen. Als Mikroplastik wertet Greenpeace Plastikpartikel mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern.

(bora/dpa)
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