Glücksspielsucht in Corona-Zeiten Vom Geschäft mit kranken Menschen

Bielefeld · Für manche Glücksspielsüchtige war Corona zunächst ein Segen, weil die Spielotheken schlossen. Viele andere fallen umso tiefer – und verzocken online Geld, das sie nicht haben. Einblicke in ein Problemfeld, das zu ungezählten Tragödien führt.

 Während des Corona-Lockdowns mussten die Spielhallen und Wettbüros schließen. Einige Spielsüchtige empfanden das als Hilfe, um sich loszusagen, andere versanken in der Welt der Online-Casinos.

Während des Corona-Lockdowns mussten die Spielhallen und Wettbüros schließen. Einige Spielsüchtige empfanden das als Hilfe, um sich loszusagen, andere versanken in der Welt der Online-Casinos.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Christian Streich, der Trainer des SC Freiburg ist sowas wie der moralische Kompass der deutschen Fußballbranche. Er sagte kürzlich gegenüber der New York Times Bemerkenswertes: „Schaden entsteht, wenn ein Fußballspiel im Fernsehen läuft und eine Glücksspiel-Werbung gezeigt wird. Das sollte nicht sein, denn es schauen Kinder zu, denen gesagt wird, dass sie wetten sollen. Aber viele Menschen werden krank, wenn sie wetten.“ Rund eine halbe Million Menschen pflegen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge hierzulande einen problematischen bis krankhaften Umgang mit Glücksspiel.