Warnung vor Glatteis Viele Unfälle auf spiegelglatten Straßen in NRW

Düsseldorf · „Wer kann, sollte im Moment zuhause bleiben“ warnte die Polizei Paderborn am Montagmorgen. Der Grund: Spiegelglatte Straßen. Allein dort gab es bei Blitzeis mehr als 50 Unfälle.

 Auf der B64 zwischen Altenbeken-Buke und Bad Driburg ist ein LKW von der glatten Fahrbahn abgekommen.

Auf der B64 zwischen Altenbeken-Buke und Bad Driburg ist ein LKW von der glatten Fahrbahn abgekommen.

Foto: dpa/Polizei Paderborn

Blitzeis und Straßenglätte haben in Nordrhein-Westfalen in der Nacht zu Montag für viele Unfälle gesorgt. Im Sauerland, Siegerland und dem östlichen Ruhrgebiet warnte der Deutsche Wetterdienst bis Montagmittag vor starken Behinderungen durch Straßenglätte und rief dazu auf, Autofahrten zu vermeiden. Auch im östlichen Münsterland, dem Weserbergland und der Warburger Börde galt zeitweise die höchste Glättewarnstufe.

Am frühen Montagmorgen hat einsetzender gefrierender Regen zu chaotischen Straßenverhältnissen mit Blitzeis im Kreis Paderborn geführt. Über 50 Verkehrsunfälle zählte die Polizei bis 8 Uhr - hauptsächlich Blechschäden. Auf vielen Straßen sei es immer noch glatt, einige Straßen mussten gesperrt, berichtet die Polizei. Sie rät den Bürgern, zurzeit am besten zu Hause zu bleiben und jede nicht unbedingt erforderliche Fahrt zu vermeiden. Im Kreis Gütersloh gab es zwischen 5 Uhr und 9.20 Uhr allein 62 glättebedingte Verkehrsunfälle. In den meisten Fällen handelte es sich um Verkehrsunfälle mit Sachschäden, berichtet die Polizei.

Auf der B64 zwischen Altenbeken und Bad Driburg geriet ein Sattelzug ins Schleudern und rutschte gegen einen Baum. Er wurde mit einem Kran geborgen. Auch aus dem Hochsauerlandkreis, den Kreisen Gütersloh, Warendorf und Unna meldete die Polizei zahlreiche Unfälle auf spiegelglatten Straßen. Bei einer Kollision mit einem anderen Auto verletzte sich eine 34-Jährige bei Schloß Holte-Stukenbrock Polizeiangaben zufolge schwer. Krankenhäuser, etwa in Münster, berichteten auch von zahlreichen gestürzten Fußgängern in den Notaufnahmen. Clemenshospital und Raphaelsklinik meldeten zusammen bis zum Montagmittag rund 60 Glatteisopfer.

Die Polizei in Meschede meldete am frühen Montagmorgen sieben Unfälle. Es sei „spiegelglatt“, so ein Sprecher. Bislang sei aber niemand verletzt worden. Besonders betroffen ist den Angaben zufolge das Westkreisgebiet mit den Städten Arnsberg und Sundern.

In Hamm ist am Morgen ein Streuwagen von der glatten Straße abgekommen und in einen Graben gerutscht. Es sei niemand verletzt worden, so ein Polizeisprecher. In Holzwickede bei Dortmund kippte ein Streufahrzeug um, konnte aber wieder aufgerichtet werden. Münster vermeldete gleich zwei kleinere Unfälle mit dem Streuwagen: Einer landete im Graben, ein weiterer stieß unkontrolliert gegen ein am Straßenrand geparktes Auto.

Im Paderborner Bereich gab es nach Angaben der Polizei in Bielefeld ebenfalls vier Glätteunfälle.

Auf der A44 Richtung Kassel zwischen Büren und Wünnenberg-Haaren seien Lastwagen und Autos ins Schlittern geraten, sagte ein Sprecher. Es sei jedoch bei Blechschäden geblieben. Nähere Details zu den Unfällen nannte er nicht.

„Es war ein bisschen wie Schlittschuhfahren“, beschrieb Malte Witt, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in Essen, am Montagmorgen die Situation auf vielen Straßen und Gehwegen vor allem in der östlichen Hälfte Nordrhein-Westfalens. Zu Beginn der Nacht hatte klarer Himmel die Temperaturen verbreitet in den Frostbereich sinken lassen. Später durchziehender Regen gefror auf den kalten Böden zu Blitzeis.

Mit steigenden Temperaturen sollte sich die Situation im Tagesverlauf aber wieder entspannen. Auch in den kommenden Nächten drohe keine vergleichbare Situation: Die Temperaturen werden wieder milder, bis zum Wochenende wird wechselhaftes Wetter erwartet. Überfrierende Nässe komme dann nur noch vereinzelt vor.

(chal/top/dpa)
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