Das sagt die GEW-Landesvorsitzende NRW Kampf gegen Lehrermangel muss Priorität haben
Essen/Mülheim an der Ruhr · Die NRW-Landesvorsitzende der GEW, Ayla Çelik, fordert von der neuen schwarz-grünen Landesregierung, die Behebung der Personalengpässe in Kitas und Schulen vorrangig anzugehen. Çelik erneuerte zudem die Forderung nach einer Angleichung der Lehrergehälter.
Die NRW-Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ayla Çelik, fordert von der neuen schwarz-grünen Landesregierung, die Behebung der Personalengpässe in Kindertagesstätten und Schulen vorrangig anzugehen. „Es muss oberste Priorität haben, diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagte Çelik nach GEW-Angaben vom Freitagabend bei einer Gewerkschaftstagung zum Start des Kita- und Schuljahres 2022/23. Dazu reicht es ihren Worten zufolge nicht, die Ausbildungs- und Studienkapazitäten zu erhöhen. Das Land solle gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die pädagogischen Berufe deutlich attraktiver werden.
Çelik erneuerte in dem Zusammenhang die Forderung nach einer Angleichung der Lehrergehälter an Grund- und weiterführenden Schulen durch eine Eingangsbesoldung A13 für alle Lehrkräfte. „Man kann nicht nur allein auf den Idealismus der Menschen setzen“, sagte die Gewerkschafterin. „Wir wollen sehen, dass die Regierung es ernst meint, mit der Bezeichnung 'Zukunftskoalition‘' und Weichen für die Zukunft Nordrhein-Westfalens stellt - mit guter Bildung und guter Arbeit.“ Bisher werden in NRW Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (Sekundarstufe I) schlechter bezahlt als Lehrer der gymnasialen Oberstufe (Sek. II), die mit A13 monatlich rund 500 Euro brutto mehr verdienen.
Bei der Tagung „GEW Aktiv“ in Mülheim an der Ruhr war NRW-Familienministerin Josefine Paul zu Gast. Die Grünen-Politikerin kündigte eine Fachkräfteoffensive im Bereich frühkindliche Bildung an. Dazu sei eine Koordinierungsstelle im Ministerium eingerichtet worden, sagte Paul.
„Aber klar ist auch: Es braucht viele Maßnahmen.“ Das Kitahelfer-Programm, das das Land bis Ende des Jahres verlängert habe und verstetigen wolle, solle eine erste „dringend benötigte Entlastung“ bringen. Daneben sollten Ausbildungskapazitäten erhöht, der Quereinstieg erleichtert und Entwicklungsmöglichkeiten erhöht werden, skizzierte die Ministerin die Ziele. Die frühkindliche Bildung mit ihrem Dreiklang von Bildung, Erziehung und Betreuung spiele eine herausragende Rolle in der Lebens- und Bildungsbiographie von Kindern und Familien für mehr Bildungsgerechtigkeit, unterstrich Paul.