Oberhausen/Essen Getöteter Säugling: Mutter "von Geburt überrascht"

Essen · Gegen die Mutter, die am vergangenen Samstag ihr neugeborenes Kind getötet hatte, ist am Donnerstag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. Der Säugling wurde in einem Hinterhof an der Mülheimer Straße in Oberhausen tot aufgefunden.

Die Frau, die nach einem DNA-Test als Kindsmutter feststeht, wurde laut Meldung der Polizei vom Donnerstag von den Beamten der Essener Mordkommission vernommen. Die Tötung des Kindes gestand sie bereits in der Vernehmung. "Sie sei von der Geburt überrascht worden und sah aus ihrer Sicht keine andere Möglichkeit, sich ihres neugeborenen Kindes zu entledigen. Ihre ursprüngliche Absicht sei es gewesen, das Kind in der Babyklappe abzugeben", gab sie den Ermittlern gegenüber an.

Der Haftrichter des Oberhausener Amtsgerichtes folgte dem Antrag des Duisburger Staatsanwaltes und erließ am Donnerstag einen Haftbefehl wegen Totschlags gegen die 26-jährige Mutter. Die Ermittlungen der Essener Mordkommission und der Duisburger Staatsanwaltschaft dauern an.

Die Obduktion am Sonntagmorgen hatte bestätigt, dass das Kind aufgrund äußerer Gewalteinwirkung kurz nach der Entbindung zu Tode kam, teilte die Essener Polizei am Mittwoch mit. Zeitgleich mit der akribischen Spurensuche und - sicherung am Fundort befragten die Fahnder zahlreiche Anwohner rund um den Fundort des Jungen. Mehrere Frauen gaben freiwillig Speichelproben ab.

Die Untersuchung der Gen-Spuren führte am Mittwochmorgen zur Festnahme der 26-jährigen Mutter. Die Oberhausenerin wohnt nicht unmittelbar am Fundort des Säuglings.

(ots)
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