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An den Pfoten zusammengebunden Unbekannte setzen fünf Katzenbabys an Tankstelle bei Gelsenkirchen aus

Gelsenkirchen · In Marl bei Gelsenkirchen haben Unbekannte fünf frischgeborene Katzenbabys an einer Tankstelle ausgesetzt. Tierschützer nahmen sich der schwer verletzten Tiere an, doch keins der fünf hat überlebt. Der Fall sorgt in den sozialen Medien für Aufsehen.

Gelsenkirchen: Unbekannte setzen Katzenbabys aus
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Unbekannte setzen Katzenbabys an Tankstelle aus

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Foto: Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.

Tierschützer in Gelsenkirchen haben am Donnerstag vergangener Woche einen unschönen Fund gemacht. In einem Gebüsch nahe einer Tankstelle in Marl-Hüls hatten Unbekannte fünf frischgeborene Katzenbabys in einem Korb abgelegt. Die Nabelschnüre der Tiere waren verknotet und noch dazu die Pfoten aller fünf mit Bindfaden zusammengebunden.
Die Helfer der „Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.“ nahmen die Tiere in ihre Obhut.

Wie die Organisation auf ihrer Facebookseite mitteilte, waren alle fünf Katzenbabys in einem sehr kritischen Zustand, durch das Zusammenbinden der Gliedmaßen erlitt jedes Tier schwere Verletzungen. Eines der Babys musste schon am nächsten Tag eingeschläfert werden, durch eine starke Kiefer-Gaumenspalte hatte es keine Überlebenschance.

Bei zwei der Frischgeborenen waren die Hinterpfoten durch das Abbinden schon abgestorben, sodass diese amputiert werden mussten, bei anderen waren Hämatome und nekrotisches Gewebe nachzuweisen. Die Tiere wurden sofort operiert, schon am Samstag gab es aber die traurige Gewissheit - keins der vier verbliebenen Tiere hat überlebt.

Die Kleinen wurden trotz Intensivpflege schwächer und schliefen nacheinander ein. Ihr Immunsystem/ihre Kräfte waren zu schwach. Man weiß zwar, dass die Chance, so Kleine durchzukriegen, minimal ist und in diesem Fall noch geringer, aber es tut so weh, dann doch zu verlieren“, heißt es in einem Post auf Facebook vom Montag, 25. Juli. Dies bestätigte auch Heike Kemper, Vorsitzende des „Hilfe für Samtpfoten und Co in Not e.V.“.

Wer die Tiere im Gebüsch abgelegt hat, ist noch unklar.
Immer wieder kommt es zu derartigen Nachrichten, gerade in der Ferienzeit melden Tierschutzorganisationen und Tierheime solcherlei Funde. In Düsseldorf wurde Kaninchen Oliver Ende März auf der Straße gefunden - abgestellt wie Sperrmüll. „Es ist leider wirklich keine Seltenheit“, so Theresa Grauel, Tierpflegerin im Tierheim Düsseldorf. Gerade Kleintiere würden oft bedenkenlos angeschafft - und dann genau so wieder entsorgt.

Ein Fall aus Bergheim sorgte am Anfang der Ferien für Aufsehen: Ein Paar bot seinen Kater, Smokey, auf Ebay zum verschenken an - Abholung noch am selben Tag erwünscht. Die Familie wollte in den Urlaub. Das Tierheim Bergheim berichtete auf Instagram von dem Fall, eine Ebay-Nutzerin hatte das Tier abgeholt und in die Rettungsstation gebracht. Smokeys Geschichte ging in diesem Fall noch gut aus, oft ergeht es den einfach am Straßenrand oder in der Stadt ausgesetzten Tieren so wie den Katzenbabys aus Gelsenkirchen.

Auch während den Anfängen der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen Haustiere angeschafft - vielleicht aus einem Impuls heraus, den manche jetzt bereuen. Timo Franzen, Leiter des Tierheims Düsseldorf, erklärte, die Abgabewelle sei momentan deutlich zu spüren - stärker als in den vergangenen zwei Jahren, in denen weniger verreist wurde. Dazu komme die schon erwähnte Entwicklung, dass viele während des Lockdowns angeschaffte Tiere nun wieder losgeworden werden müssten. Im Frühjahr 2020 seien Tierheime regelrecht „leergekauft“ worden - „und jetzt sehen wir die Gegenbewegung“, so Franzen.

In Gelsenkirchen hofft man jetzt, durch die Aufmerksamkeit, die über den Facebook-Post zu den fünf verstorbenen Katzenbabys generiert wurde, wenigstens die Täter dingfest machen zu können, so Heike Kemper. Hinweise werden beim Kriminalkommissariat 42 der Polizei Marl angenommen.

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