"Kaugummifänger" in Gelsenkirchen Kaugummis bitte hier ankleben

Gelsenkirchen · Ausgespuckte Kaugummis, die auf der Straße kleben - ein typisches Bild in deutschen Innenstädten. Gelsenkirchen will jetzt mit einer kreativen Idee gegen die Verschmutzung vorgehen - denn das Entfernen der Kaugummis von der Straße ist teuer.

 Ein "Kaugummifänger" in Gelsenkirchen. Auf die Smileys sollen gekaute Kaugummis geklebt werden.

Ein "Kaugummifänger" in Gelsenkirchen. Auf die Smileys sollen gekaute Kaugummis geklebt werden.

Foto: Gelsendienste

Seit Ende März hängen zehn "Kaugummifänger" in der Stadt, sieben in der Innenstadt, drei im Stadtteil Buer. Die Idee hatte der Hersteller, er stellte das Konzept bei dem kommunalen Dienstleister Gelsendienste vor, der in der Stadt unter anderem für die Straßenreinigung zuständig ist. "Und wir fanden die Idee gut und witzig", sagt Sabine Otthöfer, Leiterin der Abteilung Stadtbildpflege.

Die blauen Tafeln hängen an Laternenmasten in der Fußgängerzone. Auf das Papier mit den bunten Gesichtern sollen Vorbeigehende ihre Kaugummis kleben. Ist ein Papier vollgeklebt, wird ein neues angebracht. "Wir hoffen, dass die Tafeln die Leute sensibilisieren, denn die Kaugummis hinterlassen ja nicht nur unschöne Spuren auf dem Boden, sondern sind auch ein Ärgernis, wenn man sie unter dem Schuh hat", sagt Otthöfer.

Otthöfers Kollegen sind täglich in den Fußgängerzonen unterwegs und müssen dort Kaugummis von der Straße entfernen. Allerdings machen sie das nur mit den "frischen", die noch nicht so lange auf dem Boden kleben. "Da geht das noch relativ gut", sagt Otthöfer. "Bei den älteren brauchen wir Spezialgeräte, die haben wir gar nicht." Und sich solche Geräte zu leihen, das ist der Stadt zu teuer.

Deshalb hoffen Sabine Otthöfer und ihre Kollegen, dass die "Kaugummifänger" Wirkung zeigen. Reaktionen von Passanten gab es schon einige. "Manche waren begeistert, anderen finden es albern", sagt Otthöfer. Drei bis vier Monate soll die Testphase noch laufen, dann wird entschieden, ob die Tafeln auch weiterhin zum Einsatz kommen.

(lis)
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