Nach Fußballspiel Vater, Mutter und Sohn betrunken am Steuer des gleichen Autos

Gelsenkirchen · Bei einem Fußballspiel kann es schon mal feucht fröhlich werden. Nur wer fährt dann nach Hause? Eine dreiköpfige Familie löste das Problem einfach: jeder versuchte es mal - dann schritt die Polizei ein.

 Ein Streifenwagen der Polizei im Einsatz (Symbol).

Ein Streifenwagen der Polizei im Einsatz (Symbol).

Foto: dap/dpa

Die Polizisten dürften ihren Augen nicht getraut haben: Nach dem Sieg des FC Schalke 04 am späten Mittwochabend wollte eine Familie gegen 23.30 Uhr mit dem Auto nach Hause fahren.

Die drei stiegen in das Auto und gerieten dann auf dem Weg zur Parkplatzausfahrt nahe der Arena in einen Streit mit Passanten. Laut Zeugen, darunter ein Polizeibeamter, der nicht im Dienst war, verließ der 49-jährige Familienvater aus Castrop-Rauxel den Fahrersitz und lieferte sich ein Wortgefecht mit der Gruppe.

Zufällig hatten die Beobachter nicht nur selbst das Spiel in der Arena gesehen, sondern auch den Vater beim trinken von Alkohol beobachtet. Sie entschieden sich deshalb einzugreifen und den Streit zu schlichten.

Einigermaßen beruhigt, setzte sich der Vater auf die Rückbank und ließ seinen 19-jährigen Sohn ans Steuer. Inzwischen kamen einige Polizeibeamten dazu, die von den Zeugen verständigt worden waren. Sie sahen, wie der Sohn zwar losfuhr, dann aber den Fahrersitz bei rollenden Rädern mit seiner Mutter tauschte. Die Beamten hielten das Fahrzeug daraufhin an und führten bei allen drein einen Alkoholtest durch.

Das Ergebnis: Der Familienvater hatte einen Alkoholwert von 1,42 Promille im Blut, die 48-jährige Mutter 0,74 Promille und der 19-jährige Sohn 0,42 Promille. Alle drei wurden daraufhin zur Polizeiwache gebracht.

Mutter und Sohn mussten sich dann einem gerichtsfesten Atemalkoholtest unterziehen. Dem Vater entnahm eine Ärztin eine Blutprobe. Nun darf der Vater nicht mehr fahren, bis ein Richter ein Urteil fällt. Der Sohn hat den Führerschein noch zur Probe. Er erhielt eine Anzeige wegen Alkohol am Steuer, da in der Probezeit nicht unter Einfluss gefahren werden darf. Sollten sich die Anschuldigungen bestätigen, muss er eine Geldbuße zahlen, bekommt Punkte in Flensburg und seine Probezeit verlängert sich um weitere zwei Jahre. Und auch die Mutter blieb nicht verschont. Sie muss mit mindestens 500 Euro Bußgeld und einem einmonatigen Fahrverbot rechnen.

(ham/ots)
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