Goch-Pfalzdorf Geldautomat gesprengt: Täter flüchten ohne Beute

Goch-Pfalzdorf · Bei einem versuchten Bankraub ist der Vorbau einer Volksbank-Filiale an der Motzfeldstraße zerstört worden. Mit einem zuvor gestohlenen Auto flüchteten die Täter ohne Beute. Verletzt wurde niemand.

 Am Tag danach war nur zu erahnen, welche Wucht bei der Explosion entstanden sein muss.

Am Tag danach war nur zu erahnen, welche Wucht bei der Explosion entstanden sein muss.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Am Morgen nach der Tat sind die Schäden verheerend: die Front des Bank-Vorbaus ist herausgerissen, Scheiben sind zersplittert oder direkt samt Rahmen herausgesprengt worden. Denn Unbekannte sorgten haben in der Nacht zu Montag für eine Explosion an einem Geldautomaten in der Volksbank-Filiale an der Motzfeldstraße in Goch-Pfalzdorf. Dass dabei niemandem etwas passiert ist, liegt wohl daran, dass die Täter gegen 2.30 Uhr zugeschlagen haben. Laut Polizei sind die Glas-Splitter 30 Meter weit geflogen.

"Als ich heute Nacht den Anruf bekommen habe, dachte ich mir schon, dass der Schaden größer sein wird", sagt Filialleiter Burkhard Simons. Jetzt steht er vor den Trümmern "seiner" Bank und sagt: "Das waren mit Sicherheit keine Laien".

"Nach den ersten Ermittlungen ist davon auszugehen, dass die Täter Gas in den Geldautomaten eingeleitet und es dann von außen zur Zündung gebrachten haben", sagt Polizeisprecher Manfred Jakobi. Ob es sich um das Werk einer professionellen Einbrecherbande handelt, wollte er nicht kommentieren. "Natürlich braucht man für so eine Tat schon hohe kriminelle Energie. Der entstandene Schaden lässt aber darauf schließen, dass die Explosion sehr unkontrolliert verursacht wurde", sagt Jakobi.

Auch in der Filiale selber gibt es erhebliche Schäden. "Die Druckwelle der Explosion hat auch die Tür in die Bank herausgerissen", sagt Filialleiter Burkhard Simons. Eine besorgte Kundin, die am Absperrband der Polizei steht, kann er aber beruhigen. "Die Tresore sind alle unbeschädigt. Da war niemand dran". Ersten Schätzungen der Polizei zur Folge liegen die Schäden im sechsstelligen Bereich. Auch wenn die Zerstörung erheblich ist, Beute konnten die Bankräuber keine machen: Die Geldkassetten im Automaten hielten der Sprengung stand.

Nach der Explosion flohen die Täter mit einem silberfarbenem VW Golf, der in der selben Nacht auf der Rehmannstraße gestohlen worden war, in Richtung Louisendorf. Da sie bei ihrer Flucht beobachtet wurden, ließen die Räuber nach nur wenigen hundert Metern dieses Fluchtfahrzeug stehen. "Deshalb rufen wir die Bevölkerung dazu auf, der Polizei auch Informationen zu anderen verdächtigen Fahrzeugen an der Motzfeldstraße/Rehmannstraße zu melden", sagt Manfred Jakobi.

Trotz allem möchte Simons so schnell wie möglich wieder öffnen. "Wir müssen jetzt sehen, wann wir zurückkehren können", sagt er. Denn Sachverständige müssen erst prüfen, ob der Vorbau einsturzgefährdet ist. In der Zwischenzeit können die Kunden auf die Filialen in Goch und Asperden sowie auf den Geldautomaten an der Waterkuhl-Straße ausweichen.

Für den Leiter der Filiale ist es nicht der erste Einbruch. "Vor acht Jahren wurde uns bereits der Bankautomat gestohlen. Damals haben die Täter ihn mit einem Stahlseil herausgerissen", erinnert sich Simons. "Der Schaden war aber bei weitem nicht so groß wie heute", sagt er.

(RP/rl/top)
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