Ausstellung im Gasometer Oberhausen Die Wunder der Natur

Oberhausen · Eine Ausstellung in Oberhausen gibt Einblicke in die Welt von Tieren und Pflanzen. Eine 20 Meter große Erdkugel ist der Höhepunkt.

Das Gefühl, das Astronauten beim ersten Anblick der Erde vom Weltall aus übermannt, nennt man Overview-Effekt. In Tausenden Kilometern Entfernung zu ihrer Heimat erfahren Raumfahrer häufig ein Gefühl der Ehrfurcht, des Verstehens für die Verbundenheit allen irdischen Lebens und eines neu entfachten Verantwortungsbewusstseins für den blauen Planeten.

Eine ähnliche Erfahrung können jetzt Besucher des Oberhausener Gasometers machen. Eine 20 Meter große, durch Projektion echter Satellitenbilder entstandene Erdkugel ist der Höhepunkt der heute startenden Ausstellung "Wunder der Natur" im Oberhausener Gasometer. Rund 1,5 Millionen Bilder verschiedener Satelliten wurden von Forschern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammengetragen, insgesamt benötigten die Computer 115 Tage, um die Animation mit einer Auflösung von 58 Millionen Pixeln zu erstellen. "Als Menschen verursachen wir laufend globale Veränderungen", erklärt Nils Sparwasser, Projektleiter beim DLR. "Dies ist nun eine Möglichkeit, sich diese Einflüsse auf die Umwelt vor Augen zu führen."

Der Blick auf das große Ganze ist nicht der einzige Weg, auf dem die Ausstellung den Besuchern die Wunder der Natur näher bringen will. Auf rund 150 großformatigen Fotografien werden detaillierte Einblicke in die Welt von Tieren und Pflanzen gezeigt. Die Bilder kommen dabei so gehaltvoll daher, dass man glaubt, tatsächlich mitten im Dschungel zu stehen: Da blickt man einem Geparden bei der Jagd eines Springbocks in die Augen oder steht vor einem so hochaufgelöstem Bild eines Affen, dass man seine Fellhaare beinahe zählen könnte.

Auf Monitoren ergänzen Ausschnitte aus der BBC-Filmreihe "Planet Erde" den Rundgang durch zehn Kapitel Naturschauspiel. Die Idee der Organisatoren: Die Besucher sollen nicht nur staunen, sondern auch lernen. Kurator Peter Pachnicke: "Im Laufe unseres Lebens verlieren wir oft die Neugier nach den Abläufen in unserer Umwelt. Die Schönheit der Natur besteht aber genau darin, dass sie hoch komplex und genial ist." Diese Erfahrung können die Besucher des Gasometers nun machen, ohne ins All reisen zu müssen.

Info Bis 30. Dezember 2016, Gasometer Oberhausen, Arenastraße 11. Geöffnet Di bis So, feiertags, 10 bis 18 Uhr. In NRW-Ferien tägl.. Eintritt: Erw. 10, erm. 7 Euro. Familienkarte (bis zu fünf Kinder) 23 Euro.

(tsp)
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