Güterwagen in Düsseldorf entgleist Gas abgepumpt - Bahnstrecke ist wieder frei

Düsseldorf · Der mit brennbarem Gas beladene Eisenbahnwagen, der im Norden Düsseldorfs bei Rangierarbeiten entgleist und umgestürzt war, ist wieder aufgerichtet worden. Das Gas wurde am Abend abgepumpt. Der Bahnverkehr ist wieder angelaufen.

Für mehr als eine Stunde war die vielgenutzte Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg voll gesperrt. In dieser Zeit wurde der umgekippte Güterwaggon, der am Dienstagabend aus bislang ungekärter Ursache entgleist und umgekippt ist, aufgegleist. Auch die Münsterstraße war für die Dauer der Bergungsarbeiten nicht befahrbar. Nun kann der Verkehr wieder fließen. Laut Angaben der Deutschen Bahn kann der S-Bahnhof Düsseldorf-Derendorf erst freigegeben werden, wenn der Gaswaggon von der Unfallstelle weggeschafft ist.

Für die Bergung des Waggons waren zwei Kräne im Einsatz. Einer davon war ein Hubkran, der bis zu 500 Tonnen heben kann. Ein weiterer bahneigener 75-Tonnen-Gleiskran unterstützte und stabilisierte den Kesselwagen. um 16.30 Uhr war der verunglückte Waggon wieder aufgerichtet. Dann setzte der Gleiskran den Waggon zurück auf die Schienen. Da noch der Waggon noch mit bis zu 10-15 Tonnen beladen ist, muss das Gas zunächst abgepumpt werden.

Einsatz um 20.52 Uhr beendet

Der reibungslos verlaufende Einsatz konnte um 20.52 Uhr beendet werden. Danach konnte der Waggon weggeschafft und der Bahnhof Derendorf wieder freigegeben werden. Im Anschluss fanden noch einige Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle statt.

Drei der vier entgleisten Eisenbahnwaggons sind bereits in der Nacht wieder eingegleist und weggezogen worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Düsseldorf. Chemie-Experten der Werksfeuerwehr Chemiepark Marl und die Feuerwehr hätten am Mittwochmorgen gegen 5.20 Uhr mit dem Umfüllen des Gases aus dem umgekippten Kesselwaggon begonnen, hieß es weiter. Dies geschah, indem Wasser in den Kesselwaggon gefüllt werde, welches das Gas in den Umfüllwaggon drückte.

Rund um das Mörsenbroicher Ei - so beispielsweise auf der Münsterstraße - kam es im morgendlichen Berufsverkehr aufgrund der Feuerwehreinsatzes zu Staus. Zum Teil lagen Schläuche auf den Fahrbahnen der Rather Straße und der Münsterstraße. Zu Verspätungen kam es auf der Straßenbahnlinie 704. Zwischen den Haltestellen Düsseldorf Hbf und Merziger Straße war ein Busersatzverkehr eingerichtet.

Erhebliche Verkehrsstörungen am Abend

Im Einsatz sind mehr als 80 Kräfte der Feuerwehr, Landespolizei und Bundespolizei und des Technischen Hilfwerks. Der Sicherheitsabstand zur Unglücksstelle beträgt 300 bis 500 Meter, eine akute Gefahr ging aber am Mittwochmorgen nicht von den Kesselwaggons mit Propylen aus.

Von dem Inhalt des Kesselwaggons - 50 Tonnen Propylen - trat nach Angaben der Feuerwehr bei dem Unglück am Dienstag nichts aus, es kam auch niemand zu Schaden. Wenn Propylen austritt, sinkt es zu Boden. An der Luft entsteht dann nach Darstellung der Feuerwehr eine hohe Brand- und Explosionsgefahr.

Im Bahnverkehr kam es schon am Dienstagabend zu erheblichen Störungen. Die Deutsche Bahn, die darauf hinwies, dass die entgleisten Waggons nicht zu einem ihrer Züge gehören, leitete den Fernverkehr zunächst um. Im Nahverkehr konnten S-Bahn-Verbindungen nach dem Unfall nicht bis zum Ziel fahren, eine Linie wurde völlig eingestellt. Da der S-Bahnhof Düsseldorf-Derendorf wegen des Unfalls noch gesperrt war, mussten die Pendler die Stelle umfahren.

(lnw)
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