Globaler Streik Baerbock bei Klima-Demonstranten - Zehntausende Teilnehmer in NRW

Köln · Am Freitag fand der weltweite Klimastreik, zu dem Fridays for Future aufgerufen hat, auch in zahlreichen Städten in der Region statt. In Köln sollen nach Angaben der Veranstalter 25.000 Menschen teilgenommen haben. Die Polizei bestätigte die konkrete Zahl nicht. Es gab auch einen Überraschungsgast.

So läuft der Klimastreik in NRW
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Foto: dpa/Fabian Strauch

Sie kam, sah und signierte: Im Fußball würde man das, was Annalena Baerbock am Freitag in der Nähe der Kölner Universität erlebt, wohl Heimspiel nennen. Die Kanzlerkandidatin der Grünen wird wie eine Art Rockstar empfangen, als sie etwas überraschend auftaucht. Die einen bitten sie um Autogramme, die anderen um Selfies - und die Wahlkämpferin kommt den Wünschen gerne nach. Es sind perfekte Bilder, zwei Tage vor der Bundestagswahl.

Verwunderlich ist das nicht, denn Baerbock trifft auf ein Publikum, dem das Kernthemen der Grünen am Herzen liegt: Umwelt- und Klimapolitik. Die Politikerin hat sich kurzerhand entschieden, den Demonstranten von Fridays for Future einen Besuch abzustatten. Es bleibt gleichwohl bei einer Art Speed-Dating. Noch vor dem eigentlichen Beginn des Protestmarschs verabschiedet sie sich wieder. In Düsseldorf kam Baerbock zum bundesweiten Wahlkampfabschluss ihrer Partei in die Innenstadt.

In ganz Nordrhein-Westfalen gingen am Freitag Zehntausende Menschen für einen besseren Klimaschutz auf die Straße. Alleine in Köln waren es nach Angaben der Veranstalter 25.000. Die Polizei bestätigte diese konkrete Zahl zwar nicht, es seien aber „wesentlich mehr“ als die 5000 angemeldeten Demonstranten gewesen.

In Bonn sprachen die Veranstalter bei Twitter von „knapp 10.00“ Teilnehmern. In Aachen waren nach Angaben der Veranstalter 6000 Teilnehmer dabei. Demos gab es unter anderem auch in Düsseldorf, Dortmund und Münster - dort kamen laut Polizei 10.000 Menschen. Auch in vielen kleineren Städten in NRW gingen die Menschen für das Klima auf die Straße. Die Umweltaktivisten forderten, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Auch wollten sie eine sozial gerechte Klimapolitik.

Baerbock war nicht die einzige Polit-Prominenz, die sich unter die Demonstranten mischte. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schaute in Köln ebenfalls vorbei. Auf Twitter postete er ein Bild von sich mit Teilnehmern. „Ein Segen, dass es diese Bewegung gibt. Nicht nur für junge Menschen“, schrieb er.

Unterstützend äußerte sich auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz: "Ich bin dankbar für das Engagement von Fridays for Future. Sie haben mitgeholfen, dass Klimaschutz oben auf der Agenda steht", schrieb er auf Twitter. Die Klimastreiks lobte er ausdrücklich als "richtig", denn "Klimapolitik gehört zu den wichtigen Themen, über die bei dieser Wahl entschieden wird".

Die Veranstalter von Fridays for Future äußerten sich über den Tweet von Scholz allerdings irritiert. "Wir wollen die gute Stimmung ja nicht zerstören, aber wir bestreiken heute Deine Regierung, Olaf", schrieben sie auf Twitter. Die FFF-Aktivistinnen Luisa Neubauer und Carla Reemtsma kritisierten Scholz wegen seines Festhaltens am Kohleausstieg erst 2038.

(bora/dpa)
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