Alle Fakten im Überblick Fridays for Future vor großem Aktionstag - rund 90 Demos in NRW

Köln/Düsseldorf · Während die Politik an ihrer Klimapolitik schraubt, wollen Menschen im ganzen Land für das Klima auf die Straße gehen. Diesmal sind nicht nur Schüler und Studenten, sondern auch Arbeitnehmer gefragt. Eine Übersicht über die geplanten Demos am Freitag.

 Schüler der "Fridays for Future"-Bewegung malen Transparente und Schilder für ihren weltweiten Aktionstag am 20. September.

Schüler der "Fridays for Future"-Bewegung malen Transparente und Schilder für ihren weltweiten Aktionstag am 20. September.

Foto: dpa/Markus Scholz

Es könnte ein Aktionstag werden, der Rekorde bricht: Während in Berlin am Freitag Maßnahmen für eine effizientere Klimapolitik geschnürt werden sollen, wollen am 20. September 2019 Menschen in aller Welt für das Klima auf die Straße gehen.

Was geplant ist

Allein in NRW sollen laut dem Aktionsbündnis Fridays for Future rund 90 Demonstrationen stattfinden - denn diesmal sind nicht nur die Metropolen, sondern auch sehr viele Kleinstädte dabei. In Köln rechnen die Veranstalter mit mindestens 20.000 Teilnehmern, in Münster will man 10.000 Menschen auf die Straße bringen, in Bonn mindestens 7500. Erfüllen sich diese Erwartungen, wären die Demos vielerorts die bisher größten ihrer Art.

Wo und wann die Demos stattfinden

Die Organisatoren von Fridays for Future haben eine interaktive Karte mit den Demonstrationen erstellt. Einfach an die eigene Stadt heranzoomen und auf die Stecknadel klicken. Dann wird Ort und Uhrzeit für die Demonstration in der Stadt angezeigt. Alternativ kann man auch auf der Seite vom Aktionsbündnis nach der eigenen Postleitzahl suchen. Dafür einfach hier klicken. Die meisten Proteste finden um 11 oder 12 Uhr vormittags statt.

Was Arbeitnehmer wissen müssen

Anders als bei den bisherigen Aktionen richtet sich der Aufruf von Fridays for Future nicht nur an Schüler und Studenten, sondern ganz gezielt auch an Arbeitnehmer. Diese müssen in NRW allerdings weitgehend selbst dafür sorgen, sich die notwendigen Stunden Freizeit zu verschaffen, wenn sie demonstrieren wollen. Man könne Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen, hieß es auf Nachfrage etwa von den Konzernen Henkel, RWE oder Bayer. Auch in den Stadtverwaltungen von Köln, Düsseldorf oder Bonn, wo die jeweiligen Oberbürgermeister aktiv zur Teilnahme am Streik aufriefen, gelten diese Regeln.

Eine kreative Lösung hat hingegen das Kölner Energiebüro vom Stein gefunden, über die zunächst der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet hatte: Dort deklariert man die Teilnahme am Aktionstag samt einem gemeinsamen Mittagessen als Betriebsausflug.

Wer alles teilnimmt

Mit dem Aufruf zum Streik steht Fridays for Future nicht alleine da. Längst haben sich auch Wissenschaftler („Scientists for Future“), Eltern („Parents for Future“) oder auch Ingenieure („Engineers for Future“) den Forderungen der Aktivisten angeschlossen: Sie wollen von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit eingedämmt werden.

Welche Promis dabei sind

Auch die großen Kirchen in NRW, Gewerkschaften, Umweltorganisationen und Prominente rufen dazu auf, sich am Aktionstag zu beteiligen. „Ich hoffe, ihr seid auch mit dabei“, sagt etwa der Popsänger Johannes Oerding aus Kleve in einem Twitter-Video.

Die Kölner Autorin Charlotte Roche wirbt auf Instagram mit einem #AllefürsKlima-Profilbild und schreibt unter einen ihrer Posts: „Überlegt mit uns allen zusammen wie wir unseren Arsch hochkriegen. Auf was müssen wir verzichten sofort? Wie kriegen wir die Politik dazu die notwendigen Verbote durchzusetzen? Der Kohleausstieg ist zu spääät!! Ich gehe am 20.9. demonstrieren. Wer geht mit?“

Wie Sie die Proteste verfolgen können

Wir berichten am kommenden Freitag den ganzen Tag laufend von den Demonstrationen in NRW. Alle Entwicklungen können Sie auf rp-online.de in unserem Liveblog verfolgen. Hier geht’s zum Livebog über den Klimastreik am 20. September 2019.

(siev/dpa)
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