Sommer Freibäder bleiben weiter geöffnet

Düsseldorf · Nur das Strandbad Nord am Unterbacher See bleibt ab Montag geschlossen. Der Zweckverband überlegt, eine Fähre zum Südstrand einzurichten. Der heiße August hat nach einem verregneten Sommer die Bilanzen aller Düsseldorfer Freibäder gerettet.

 Tretboot- und Segelfans müssen auf den Unterbacher See nicht verzichten: Der Bootsverleih bleibt bis 21. Oktober geöffnet.

Tretboot- und Segelfans müssen auf den Unterbacher See nicht verzichten: Der Bootsverleih bleibt bis 21. Oktober geöffnet.

Foto: Endermann, Andreas

Die 176 000 wird wohl nicht erreicht. Das ist die magische Zahl am Unterbacher See, der Jahresdurchschnitt an Besuchern in den Strandbädern Süd und Nord. "Wir werden wohl knapp unter dem Durchschnitt bleiben", sagt Peter von Rappard, Geschäftsführer des Zweckverbands Unterbacher See. Dass das Ergebnis nach dem verregneten Sommer nicht noch schlechter ausfällt, liegt an dem heißen August. Vor allem das vorvergangene Wochenende mit seinen Rekordtemperaturen hat die Saison-Bilanz gerettet. "Ohne das und die warmen Pfingsttage wären wir wohl noch unter den Zahlen des vorigen Jahres geblieben."

"Freibäder sind unberechenbar"

Ab nächsten Montag wird der Nordstrand geschlossen bleiben. "Es sei denn, wir bekämen noch mal über 30 Grad", sagt von Rappard. "Dann würden wir alles daran setzen, noch einmal zu öffnen." Doch jetzt lasse das Interesse langsam nach. Anders am Südstrand, wo der FKK-Bereich auch gestern wieder gut besucht war und auch im übrigen Bad reger Betrieb herrschte. Deshalb bleibt das Bad dort bis auf weiteres geöffnet. "Wir prüfen gerade, ob wir das Partyfloß als Fähre nutzen können, um Badegäste vom Nordstrand über den See zu bringen", sagte von Rappard gestern. Eine Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen.

Solche Überlegungen muss Roland Kettler für die vier beheizten Anlagen der Düsseldorfer Bädergesellschaft nicht anstellen. Alle seien noch sehr gut besucht, an ein Saisonende vor dem "grob ins Auge gefassten" 15. September erst einmal nicht zu denken. "Nächste Woche sollen die Temperaturen ja schon wieder steigen. Erst, wenn es mit den Nachttemperaturen deutlich abwärts geht, nehmen wir das erste Bad aus dem Betrieb", sagt der Chef der Bädergesellschaft. Denn dann wird das Aufheizen des abgekühlten Wassers schlicht zu teuer.

Auch die städtischen Freibäder haben vom heißen August noch einmal richtig profitiert. Um die 400 000 Gäste anzulocken, die man sich gewünscht habe, hat allerdings auch das nicht gereicht. "Wir werden die Saison wohl mit knapp unter 300 000 beenden", sagt Kettler: "Freibäder sind unberechenbar."

Zwölf Prozent weniger Besucher als im Vorjahr — so hat es noch im Mai und Juni ausgesehen bei der Bädergesellschaft ausgesehen. Doch inzwischen seien wenigstens die Vorjahreszahlen erreicht. Allein am 18. August kamen 28 357 Gäste. "So einen Tag haben wir in unseren Aufzeichnungen allerdings auch seit 1998 nicht gefunden." Ein Trost für die Gesamtbilanz der Bädergesellschaft: Weil für viele Familien Schwimmen auch bei schlechtem Wetter das Sommerferienvergnügen Nummer eins ist, konnten die Hallenbäder, die als Familienbäder angelegt seien, über mangelndes Interesse nicht klagen.

Vor allem der Düsselstrand, am 1. Mai nach Umbau neu eröffnet, erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. "Wir wissen, dass während der Bauphase viele Gäste in die Freizeit- und Spaßbäder im Umland gefahren sind. Aber sie kommen zurück", sagt Kettler. Sogar die Rekordbesucherzahlen vom Tag der Wiedereröffnung seien in den Ferien schon einmal überboten worden.

Bestätigt werde das durch eine Umfrage der Stadtverwaltung, nach der das Freizeitbad Düsselstrand das beliebteste Düsseldorfer Schwimmbad sei. "Sicher nicht gerade bei den Schwimmern — aber für die, die ihre Bahnen ziehen wollen, gibt es quer durch die Stadt ausreichend andere Möglichkeiten."

(RP/jco)
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