Lkw-Fahrer aus der Eifel Frau verzeiht Autobahn-Schützen nicht

Würzburg · Im Prozess um den mutmaßlichen Autobahnschützen aus der Eifel hat eine von einer Kugel getroffene Frau (45) die Entschuldigung des Angeklagten zurückgewiesen. "Kein Geld der Welt wird das, was mir passiert ist, je wieder wettmachen", sagte sie vor dem Landgericht Würzburg als Reaktion auf eine angebotene Entschädigung.

Autobahnschütze: Lkw-Fahrer steht vor Gericht
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Eine Kugel hatte sie Ende 2009 auf der A 3 bei Würzburg in den Hals getroffen. Es ist der schwerwiegendste Fall in der jahrelangen Serie von Schüssen. Der Fernfahrer aus der Eifel hatte beim Prozessauftakt Schüsse auf die Ladung von Lkw gestanden.

"Die Tatsache, dass ich hier sitze, dass ich hierher gelaufen bin, ist ein kleines Wunder", sagte das Opfer. Sie berichtete, dass sie den Schuss selbst nicht bemerkt habe. Sie erinnere sich nur an einen unheimlichen Krach und dass sie plötzlich schräg im Wagen gelegen habe. "Ich merkte dann, dass die Seitenscheibe nicht mehr vorhanden war und das Fahrzeug gegen die Mittelleitplanke schlug." Die Frau war in Richtung Nürnberg unterwegs.

Der 58-jährige Angeklagte soll von der Gegenrichtung aus auf einen Autotransporter gezielt und die Frau in den Hals getroffen haben. Das Opfer hatte Glück: Ein Rechtsmediziner sagte, dass der Schuss die Wirbelsäule um Millimeter verfehlt habe. Der Lkw-Fahrer betonte, er habe niemanden verletzen wollen. Die Verteidigung weist den Vorwurf des versuchten Mordes daher zurück.

(dpa)
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