Flughafen Düsseldorf Reisende mit gefälschtem Corona-Test erwischt

Düsseldorf · Mit einem gefälschten Corona-Test hat ein Paar versucht, aus der Türkei über den Düsseldorfer Flughafen in Deutschland einzureisen. Die Bundespolizei bekam einen Tipp und konnte das Paar abfangen. Die Frau soll sogar bereits Symptome einer Covid-Erkrankung zeigen.

 Der Flughafen Düsseldorf.

Der Flughafen Düsseldorf.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Zwei Personen sollen sich auf einem Flug aus der Türkei nach Düsseldorf befinden, die Covid-19-positiv getestet worden seien und zudem die Testergebnisse gefälscht haben sollen. Diesen Hinweis bekam die Bundespolizei am Flughafen von der deutschen Botschaft in Beirut.

„Grundsätzlich muss bei einer Reise aus einem Risikogebiet nach Deutschland schon vor Abflug ein negatives Testergebnis vorzeigt werden“, sagte Anne Rohde, Pressesprecherin der Bundespolizei in Düsseldorf. Die Richtigkeit eines solchen Zertifikats zu überprüfen, sei für die Airline natürlich sehr schwierig. In diesem Fall habe es sich zudem um einen offiziellen Test gehandelt. „Nur die Person, die den Test im Libanon hat machen lassen, hat dort einen falsche Indentität angegeben“, sagte Rohde.

Bei der Ankunft des Flugzeugs wurde dieses zunächst auf dem Vorfeld des Flughafens Düsseldorf abgestellt. Vor Ort konnten sich die Bundespolizisten einen Überblick über die Situation verschaffen. Nachdem die Sitzplätze der beiden Passagiere bekannt wurden, konnten die Sitznachbarn in den unmittelbar nächstliegenden Sitzreihen ermittelt werden.

Die Personalien der betroffenen Personen wurden aufgenommen, um im Falle einer möglichen Infektion schnellstmöglich reagieren zu können. „Soweit ich weiß, befindet sich von den Mitreisenden aber noch niemand in Quarantäne“, sagte Sprecherin Rohde.

Der 45-jährige Mann und die 32-jährige Frau wurden von den Passagieren separiert und die vorgelegten negativen Corona-Tests als Beweise sichergestellt. Die Bundespolizei stand während des Sachverhalts im unmittelbaren Kontakt mit der Verkehrsleitung des Flughafens, dem Gesundheitsamt Düsseldorf sowie der Flughafenfeuerwehr.

Auf Weisung des Gesundheitsamtes Düsseldorf wurden die beiden Passagiere auf eigene Kosten zum Testzentrum am Düsseldorfer Flughafen gebracht. Laut dem Hinweisgeber, bei dem es sich um einen Arzt aus Beirut handeln soll, soll die Frau bereits Symptome gezeigt haben. Aus Angst den Flug aufgrund des positiven Testergebnisses nicht wahrnehmen zu können, sei am Folgetag eine andere Person bei einem Covid-19-Test im Libanon vorstellig geworden und haben dort fälschlicherweise die Personalie der deutschen Staatsangehörigen angegeben. Der Test des Mannes scheint nach derzeitigem Stand nicht gefälscht zu sein.

Gegen die Frau wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der mittelbaren Falschbeurkundung eingeleitet. Von Seiten des Flughafens hieß es, man werde gegen die beiden Passagiere wegen der entstandenen Störung der Abläufe keine Ansprüche auf Regress geltend machen. Anschließend wurde das Paar in die Quarantäne in ihren Heimatort Jülich entlassen. Das Testergebnis der Personen wird im Laufe des Tages erwartet.

Es sei bislang der erste bekannte Fall am Flughafen Düsseldorf, dass jemand versucht habe, mit einem gefälschten Corona-Test einzureisen, sagte Rohde. Sie lobt die gute Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft und den Behörden im Libanon. „Ohne den Tipp aus Beirut, hätten wir die beiden wohl nicht erwischt.“

(csr)
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