Übung am Mittwochabend Polizei übt Anti-Terror-Einsatz am Flughafen Düsseldorf

Düsseldorf · In der Nacht zum Donnerstag fand am Düsseldorfer Flughafen eine groß angelegte Anti-Terror-Übung statt. Rund 1100 Beamte waren dort im Einsatz und übten den Ernstfall.

Düsseldorf: Anti-Terror-Übung der Polizei am Flughafen
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Anti-Terror-Übung am Flughafen Düsseldorf

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Foto: Christian Schwerdtfeger

Bauzäune mit schwarzen Folien wurden mitten im Terminal aufgestellt, Reisende mussten vorgewarnt werden und später waren laute Knallgeräusche zu hören. Die Polizei absolvierte in der vergangenen Nacht eine Anti-Terror-Übung am Flughafen Düsseldorf. Gemeinsam mit dem Zoll übten rund 1100 Beamte von Bund und Land, die regelmäßig ihren Dienst am Flughafen leisten, das gemeinsame Vorgehen bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen. Die Großübung dauerte rund sechseinhalb Stunden und ging von etwa 21 Uhr bis 3.30 Uhr, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Um die Übung so lebensnah wie möglich zu gestalten, erschwerte künstlicher Rauch die Sicht, zudem wurden Teilnehmer als Verletzte geschminkt. Polizeitrainerinnen und Polizeitrainer hatten die Übung bereits lange vorbereitet. Die Einsatzkräfte wussten vorher nicht genau, was sie erwartet. Der Übungsbereich am Flughafen wurde großräumig abgesperrt und war nicht einsehbar. Der Flugbetrieb sei nicht beeinträchtigt worden, hieß es.

Vergleichbare Übungen wurden bereits an mehreren Flughäfen sowie Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet durchgeführt – zum Beispiel am Flughafen Köln/Bonn im November 2018. Mit einem solchen Anti-Terror-Einsatz sollen bestehende Einsatzkonzepte auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden. Dabei stehen auch Kommunikationsabläufe sowie Führungsstrukturen im Fokus. Die gesammelten Erkenntnisse sollen nun in den kommenden Wochen und Monaten ausgewertet werden.

Die Präsidentin der in NRW zuständigen Bundespolizeidirektion Sankt Augustin Barbara Heuser und die kommissarische Behördenleiterin des Polizeipräsidiums Düsseldorf Silke Wehmhörner betrachteten die gemeinsame Großübung als wichtigen Baustein für die Weiterentwicklung der Krisenfestigkeit im Sicherheitsnetzwerk. „Es ist eine große Herausforderung, sich auf die vor Jahren noch unvorstellbaren Einsatzszenarien vorzubereiten. Dies gelingt nur, wenn sich die Sicherheitsbehörden möglichst realitätsnah auf derartige Lagen einstellen und gemeinsam trainieren“, teilten Heuser und Wehmhörner in einer Pressemitteilung mit.

Auch Stefan Beitelsmann, Leiter Infrastruktur am Flughafen Düsseldorf, befürwortete eine solche Übung: „Wir unterstützen die Behörden auf allen Ebenen, um ein solches Training zu ermöglichen. Die Interaktion der Einsatzkräfte kann bei uns unter realistischen Bedingungen geübt werden. Daraus ziehen auch wir als Airport wertvolle Erkenntnisse".

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